Hintergrund & Analyse (Lateinamerika)

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El Salvador: Von Bukele ins Exil getrieben

Regierungskritiker:innen fürchten in El Salvador um Leben und Freiheit
Mindestens 50 Menschen sind im vergangenen Jahr vor politischer Verfolgung aus El Salvador geflohen. Der Flucht gingen Verfolgung und gerichtliche Anordnungen voraus. Laut zivilgesellschaftlichen Organisationen wurden Frauen sogar direkt von Bandenmitgliedern bedroht. Die politische Verfolgung ist... weiter

"Arme Länder entwickeln reiche Länder, nicht umgekehrt"

Der Globale Norden entzieht dem Süden Rohstoffe im Wert von 2,2 Billionen Dollar pro Jahr. Diese Summe würde ausreichen, um die extreme Armut fünfzehnfach zu beenden, weltweit
Wir wissen schon lange, dass der industrielle Aufstieg der reichen Länder auf der Ausbeutung des Globalen Südens während der Kolonialzeit beruhte. Die industrielle Revolution in Europa stützte sich größtenteils auf Baumwolle und Zucker, die auf Land angebaut wurden, das den amerikanischen Indigenen... weiter

Innere Widersprüche: Der Kampf um die Freilassung inhaftierter Arbeiter:innen in Venezuela

Ein Gespräch mit Thaís Rodríguez, chavistische Filmemacherin und Aktivistin
In den letzten Jahren wurden in Venezuela viele aufrichtige, hart arbeitende Menschen verhaftet und wegen Verbrechen wie Geheimnisverrat und Terrorismus angeklagt. Das Komitee für die Befreiung inhaftierter Arbeiter:innen (Comité de familiares y amigos por la libertad de lxs trabajadorxs presxs),... weiter

Wahlen in Kolumbien: Gustavo Petro, Francia Márquez und ein historisches Projekt

Dem Pacto Histórico ist es gelungen, von der linken Mitte bis zu den radikalsten Volksbewegungen alle zusammenzubringen
Wenige Stunden, bevor sein Mandat als Bürgermeister von Bogotá in der Nacht zum 31. Dezember 2015 endete, twitterte Gustavo Petro ein Foto von sich: Er steht lächelnd neben einem Gemälde von Simón Bolívar, winkt mit der linken Hand und sagt voraus, dass er sich nach dem Ende der Etappe des "Bogotá... weiter

Kolumbien: Die Rebellion der "Niemande"

Ein Bericht aus Cali, der Hauptstadt des Widerstands, über den Wahlkampf von Francia Márquez, Kandidatin der sozialen Bewegungen für die Vizepräsidentschaft
Die junge Frau, nicht älter als 20 Jahre, ergreift das Mikrofon und hält eine Ansprache. "Wir kommen aus den am meisten ausgegrenzten und unsichtbar gemachten Teilen dieser Stadt. Wir sind die Niemande, die Primera Línea. Wir wollen ein echtes Engagement für die Jugend, wo wir alle einbezogen... weiter

Präsidentschaftswahlen 2022 in Kolumbien: Noch ist alles offen

Viele Posts in den sozialen Netzwerken erwecken den Eindruck, der Vormarsch des Pacto Histórico sei unaufhaltsam und alles schon entschieden. Aber ist das die Realität?
Auch wenn die sozialen Netzwerke alles übertreiben, bis hin zur Schaffung fertiger Bilder von dem was noch im Gange ist, ist im Wahlkampf um die Präsidentschaft noch nichts entschieden. Dafür gibt es Anzeichen verschiedener Intensität. Es handelt sich um Glanzbilder, die blenden und dazu führen... weiter

Die Migrationsfrage in Mesoamerika: Von der strukturellen Krise bis zur Einmischung der USA

Jedes Jahr migrieren rund 200.000 Menschen aus Mittelamerika in die USA
In den letzten Jahren hat sich die Migrationskrise in den Ländern MesoamerikasMesoamerika bezeichnet eine Siedlungslandschaft und ein Kulturareal in Mittelamerika. Das Gebiet Mesoamerikas umfasst großräumige Gebiete der heutigen Staaten Mexiko, Belize, Guatemala, El Salvador, Honduras, Nicaragua... weiter

Kolumbien: "In den ländlichen Gebieten machen die Sicherheitskräfte, was sie wollen"

Gespräch mit Yuri Quintero vom Netzwerk für Menschenrechte in Putumayo über das jüngste Massaker in der Region, den Friedensprozess und die Präsidentschaftswahlen
Worin besteht die Arbeit des Netzwerks für Menschenrechte in Putumayo und wie werdet ihr von den Konflikten beeinflusst, beispielsweise durch die Anwesenheit unterschiedlicher bewaffneter Akteure in der Region? Das Netzwerk für Menschenrechte entstand 2011 als ein notwendiger... weiter

"Ökologie ohne Klassenkampf ist nur Gartenpflege"

Kann der Kampf für die Umwelt die aktuellen sozialen und wirtschaftlichen Konflikte zusammenbringen?
Das in unserer westlichen Kultur noch immer gültige Paradigma des Verhältnisses zwischen Gesellschaft und Natur, definiert durch den Gegensatz zwischen seinen Elementen und die Unterordnung des Einen ‒ der Natur ‒ unter das Andere ‒ die Gesellschaft, ist ein gutes Beispiel für jene... weiter

Chile: Die "Mumien" setzen den Verfassungskonvent unter Druck

Es besteht kein Zweifel daran, dass äußerst mächtige Personen auf ein Scheitern des verfassungsgebenden Prozesses hinarbeiten
Das Plenum der verfassungsgebenden Versammlung hat für die Einrichtung einer Regionalkammer gestimmt, die den chilenischen Senat ersetzen soll, auch wenn es noch keine Einigung über die Zuständigkeiten des neuen legislativen Organs gab. Und sie nahm einen Vorschlag an, der die unmittelbare... weiter

Rassismus und kapitalistische Unterdrückung in Kolumbien ‒ und der Welt

Francia Márquez könnte bald Vizepräsidentin von Kolumbien sein. Im Wahlkampf wird sie als Frau aus einfachen Verhältnissen und als Schwarze beleidigt und beschimpft
Zwei Vorfälle, scheinbar weit voneinander entfernt und ohne jegliche Verbindung an zwei verschiedenen Orten der Erde, sind bezeichnend für den Rassismus, der in den aktuellen Gesellschaften herrscht und der charakteristisch für den "neuen-alten Geist der Kapitalismus" ist. Diese Vorfälle ereigneten... weiter

Honduras: "Wir als soziale Organisationen müssen kämpferisch bleiben"

Gespräch mit Bertha Zúniga Cáceres, Koordinatorin des Rats der Volks- und Indigenenorganisationen, über die neue Lage im Land und die Herausforderungen für die Regierung von Xiomara Castro
Am 27.Januar dieses Jahres übernahm Xiomara Castro die Präsidentschaft von Honduras. Mit einer Koalition von Parteien, Organisationen und sozialen Bewegungen steht die Mandatsträgerin einem unüberschaubar erscheinenden Berg von Aufgaben gegenüber. Darunter: die Ausplünderung der Territorien zu... weiter

Wie Steinkohle das Leben in Kolumbien verfinstert

Für die Konzerne, die den Tagebau im Cerrejón betreiben, bedeutet er beträchtliche Gewinne ‒ zum Schaden der Wayuu, der Schwarzen und bäuerlichen Bevölkerung
Einer der größten Steinkohletagebaue der Welt befindet sich im Nordosten Kolumbiens, im Departamento La Guajira, die Cerrejón-Mine. Deshalb scheint in diesem riesigen Gebiet außer der Sonne fast nichts und ein großer Teil des Landes ist durch den umweltschädlichen Kohlestaub geschwärzt. "Als wir... weiter

Urbane Landwirtschaft in Bolivien: Nährstoffreiche Oasen in der Stadt

Interview mit Rolando Lazarte über urbanen Nahrungsmittelanbau im bolivianischen El Alto
El Alto ist die zweitgrößte Stadt in Bolivien und auf über 4.000 Metern die höchstgelegene Metropole der Welt. In dem kalten und trockenen Klima unterstützt das Zentrum zur Bildung und Ausbildung für Bürger:innenbeteiligung (Centro de Formación y Capacitación para la Participación Ciudadana,... weiter

Argentinien: Higui und das Recht auf Selbstverteidigung

Higui wehrte sich gegen eine Gruppenvergewaltigung und tötete einen der Angreifer. Ihr Freispruch könnte ein Präzedenzfall sein
Im Oktober 2016 musste sich Eva Analía de Jesús, genannt Higui, gegen eine Gruppenvergewaltigung wehren. Dabei tötete sie einen der Angreifer. Nach einer großen feministischen Kampagne kam sie nach mehr als sieben Monaten aus der Untersuchungshaft frei. Nun fand der Prozess statt, bei dem die... weiter