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Das Manöver Bastión 2016 und eine erneute Medienmanipulation gegen Kuba

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In Kuba fand vom 16. bis 18. November das Manöver Bastión 2016 statt
In Kuba fand vom 16. bis 18. November das Manöver Bastión 2016 statt

"Nach dem Sieg von Trump organisiert Kuba eine dreitägige Militärübung gegen 'Aktionen des Feindes'", so lautete die Schlagzeile der argentinischen Tageszeitung Clarín. "Nur Stunden nach dem Sieg von Donald Trump kündigt das kubanische Regime Militärmanöver an", lasen wir in Infobae. "Trump wird mit Kanonendonner begrüßt" tönte El Nuevo Herald aus Miami.

Die spanische Tageszeitung El País urteilte ihrerseits in einem Artikel mit der Überschrift "Militärische und politische Manöver in Kuba", dass "die von Kuba angekündigten Militärmanöver zu unterstreichen scheinen, dass das Regime auch dazu bereit ist, auf die ideologischen Barrikaden zurückzukehren".

Seltsam, denn diese kubanischen "Militärmanöver" ‒ wie die aktuelle Strategische Übung Bastión 2016 ‒ werden auf der Insel alle vier Jahre durchgeführt und zwar immer im November. Und das genaue Datum für dieses Jahr wurde von Präsident Raúl Castro bereits am vergangenen 16. April angekündigt, das heißt vor sieben Monaten!

Die Übung Bastión und die kubanische Doktrin des "Krieges des gesamten Volkes" (Guerra de todo el Pueblo) stellt keinerlei konjunkturbedingte "politische Botschaft" dar. Es handelt sich vielmehr um das Training und die massive Mobilisierung von Truppen, Reservisten und Zivilbevölkerung auf der ganzen Insel, um der Möglichkeit einer militärischen Aggression zu begegnen, wie sie bereits im April 1961 einen gescheiterten Versuch erlebte.

Bei der Invasion in Playa Girón im April 1961 versuchte eine Gruppe Exilkubaner mit Unterstützung der CIA die kubanische Revolution auf militärischem Wege zu beseitigen. Insgesamt investierte die US-Regierung in die Aktion mindestens 100 Millionen US-Dollar. Mehr als 1.500 von CIA und Experten des Pentagon ausgebildete Spezialkräfte waren unter dem Schutz von US-Flugzeugen und einer Flotte von Fracht- und Kriegsschiffen an der Playa Girón im Süden der Insel gelandet. Die Angreifer mussten sich bereits nach 72 Stunden ergeben, über 1.200 von ihnen wurden gefangen genommen. Mehr als 150 Kubaner kamen bei der Verteidigung gegen die Operation ums Leben.

Die erste Übung unter der Bezeichnung Bastión wurde bereits im Jahr 1980 im Zusammenhang mit der aggressiven und militaristischen Politik Ronald Reagans durchgeführt.

Und dies war – wie es scheint – nur ein Anfang.

Der baskische Journalist José Manzaneda ist Direktor und Koordinator der spanischen TV-Web Cuba Información.

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