Brasília. Mit einem neuen Gesetz erhöht Brasilien die Strafe für Femizid auf 40 Jahre. Das Regelwerk ist eine Antwort auf die Morde an Frauen, die von Jahr zu Jahr zugenommen haben. Im Jahr 2023 gab es 1.467 Opfer.
Der Femizid wird künftig als eigenständiger Straftatbestand eingestuft. Zuvor wurde die Tötung von Frauen lediglich als schwerere Variante eines gewöhnlichen Mordes klassifiziert. Der brasilianische Präsident Luiz Inácio Lula da Silva kommentierte die Gesetzesverschärfung: "Dies ist ein weiterer Schritt im Kampf gegen den Femizid in Brasilien." In der vergangenen Woche hatte er bekräftigt, dass seine Regierung "Femicidio Zero" (Null Frauenmorde) anstrebe.
In den sozialen Netzwerken schrieb Lula: "Zusammen mit der Frauenministerin Cida Gonçalves ist ein Gesetz da, das die Strafen für Femizid deutlich erhöht. Die Mindeststrafe für dieses Verbrechen wird von zwölf auf 20 Jahre erhöht." Er wies darauf hin, dass dieses Delikt nun mit bis zu 40 Jahren Haft bestraft werden kann.
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Die hohe Zahl der Frauenmorde im Jahr 2023 hat das Land alarmiert. Das Profil der Opfer ist zudem besorgniserregend: 63,3 Prozent sind afroamerikanischer Herkunft, 71,1 Prozent der Opfer sind zwischen 18 und 44 Jahre alt. 63,4 Prozent der Verbrechen finden im häuslichen Umfeld der Frauen statt.
Das verschärfte Gesetz soll die Botschaft aussenden, dass Femizide in Brasilien nicht toleriert und künftig von den Behörden mit Nachdruck verfolgt werden. Erklärtes Ziel ist es, die Frauen im Land besser zu schützen und die Gewalt gegen Frauen einzudämmen.
Gleichzeitig erhöht das Gesetz das Strafmaß bei Verurteilungen wegen häuslicher Gewalt. Bisher lag der Strafrahmen zwischen drei Monaten und drei Jahren Freiheitsstrafe. Künftig werden Verurteilungen wegen häuslicher Gewalt mit Freiheitsstrafen zwischen zwei und fünf Jahren geahndet.