Kolumbien und Venezuela vereinbaren Stärkung der wirtschaftlichen Integration

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Petro und Maduro trafen sich im Präsidenpalast Miraflores in Caracas
Petro und Maduro trafen sich im Präsidenpalast Miraflores in Caracas

Caracas. Der venezolanische Präsident Nicolás Maduro und sein kolumbianischer Amtskollege Gustavo Petro haben die Vertiefung der wirtschaftlichen Integration und Zusammenarbeit zwischen ihren beiden Ländern vereinbart.

Die beiden Staatsoberhäupter erörterten bei einem Treffen in Caracas eine Reihe von Themen, darunter Migration, Tourismus, die Unterstützung Venezuelas für den laufenden Friedensprozess mit der ELN-Guerilla, die wirtschaftliche Wiederbelebung beider Länder und die Integration im Energiebereich.

Petro hat sich seit seinem Amtsantritt intensiv um eine Wiederherstellung der wirtschaftlichen und politischen Beziehungen zum Nachbarland bemüht. Das Treffen im Präsidentenpalast Miraflores in Caracas war bereits das fünfte zwischen den beiden Staatschefs.

"Was die früheren Regierungen in meinem Land getan haben, ist wirtschaftlicher und kultureller Selbstmord", sagte Petro in Anspielung auf die jahrelange Feindseligkeit unter rechtsgerichteten Präsidenten.

Venezuela könne im kommenden Jahr eine wichtige Rolle bei der wirtschaftlichen Erholung seines Landes spielen, unter anderem durch eine mögliche Partnerschaft zwischen den beiden staatlichen Energieunternehmen Ecopetrol und PDVSA. Petro sagte, es sei "sehr wahrscheinlich", dass Ecopetrol eine Partnerschaft mit PDVSA eingehen werde, um Erdöl- und Erdgasvorkommen in Venezuela zu erkunden.

Auch über die Reaktivierung einer Erdgaspipeline wurde gesprochen, die von Venezuela nach Kolumbien führt.

Der kolumbianische Regierungschef erklärte weiter, dass die Bemühungen um Energieintegration über die beiden Nachbarländer hinausgehen könnten. "Wir haben das Prinzip der echten Energieintegration vorgeschlagen. Es kann auf Panama, Ecuador und Brasilien ausgeweitet werden. Wir werden die Schritte zu einer echten Energieintegration in beide Richtungen unternehmen", so Petro.

Auch die brasilianische Petrobras ist Berichten zufolge an gemeinsamen Energieprojekten mit PDVSA interessiert.

Ein weiteres wichtiges Thema der Diskussion war die Migration. Kolumbien hat in den letzten Jahren den Großteil der Migranten aufgenommen, die Venezuela im Zuge der multifaktoriellen Krise verlassen haben. Mit der Aussicht auf einen wirtschaftlichen Aufschwung nach der Aufhebung der Sanktionen gegen die wichtigsten Wirtschaftssektoren Venezuelas ist die Regierung Maduro bestrebt, die Rückführung ihrer Staatsangehörigen auszuweiten.