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Joint Venture zwischen USA und Kuba feiert fünfjähriges Jubiläum

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Empfang der wissenschaftlichen Delegation durch den kubanischen Präsidenten
Empfang der wissenschaftlichen Delegation aus den USA durch den Präsidenten von Kuba

Havanna. Anlässlich des fünften Jubiläums des Joint Venture des kubanischen Zentrums für molekulare Immunologie (CIM) und des Roswell Park Krebsinstitutes Buffalo, das sich Innovative Immunotherapy Alliance SA (IIA) nennt, hat der kubanische Präsident Miguel Díaz-Canel vergangene Woche eine wissenschaftliche Delegation in Havanna empfangen.

Aktuell ist dies die "erste, und einzige Zusammenarbeit" im Bereich der Biotechnologie zwischen den USA und Kuba. Sie ist von "sehr hoher Bedeutung" und erfülle ihn daher auch mit "Stolz". Gestützt auf Ernesto Chico Vélez, Generaldirektor des IIA, der während des Treffens unterstrich, dass von Seiten der USA Interesse daran bestünde, die Zusammenarbeit auf andere Medikamente auszuweiten, sieht auch der kubanische Präsident weitere Möglichkeiten der Kooperation.

Das Joint Venture, das 2018 unter der Obama-Regierung ins Leben gerufen wurde, habe trotz der politischen Schwierigkeiten einen Weg gefunden, zusammenzuarbeiten. Die nachfolgenden Regierungen hätten den Nutzen für die US-amerikanischen Patienten erkannt und es aufgrund dessen respektiert. In seinen Ausführungen würdigte der kubanische Präsident daher, neben den wissenschaftlichen Leistungen, auch den "Mut" der US-amerikanischen Institution, in diesen Zeiten Arbeitsbeziehungen mit Kuba aufrechtzuerhalten.

Vélez betonte zudem ausdrücklich den beiderseitigen Nutzen des Joint Venture. Die Möglichkeit, das kubanische Lungenkrebsmedikament in analytischen Studien in den USA zu testen, ermögliche eine Verbesserung der Behandlungsmethoden und Ausweitung auf andere Krebsarten. Zudem hätten kubanische Krankenhäuser Equipmentspenden und Einweisungen für die moderne Technik aus den USA erhalten.

Im September 2018 hatte die staatliche Unternehmensgruppe BioCubaFarma, die auch für die Entwicklung der kubanischen Coronaimpfstoffe verantwortlich ist, mitgeteilt, dass es "dieser historische Schritt in der wissenschaftlichen Zusammenarbeit zwischen beiden Ländern ermöglichen wird, die Forschung und Entwicklung neuer Krebsmedikamente voranzutreiben, die das Überleben tausender Patienten in den Vereinigten Staaten verlängern und verbessern können". Dies sei in den letzten fünf Jahren gelungen, so Vélez. Neben Lungenkrebspatienten habe man ebenso Dickdarm-, Kopf- und Halskrebs behandelt, und das alles mit guten Ergebnissen.

Ähnlich äußerte sich auch Dr. Thomas Schwaab, Leiter der US-amerikanischen Delegation. Er bezeichnete es als "Ehre und Vergnügen", in Havanna zusammenzutreffen. Am Morgen zuvor habe man die gemeinsamen Fortschritte der letzten Jahre analysiert. Man sei überascht gewesen, wie intensiv auf wissenschaftlicher Ebene zusammengearbeitet wurde. Dabei habe man alles analysiert: die Publikationen, die Patente sowie auch die Art und Weise, wie man das Leben der Krebspatienten beider Länder erreicht und es damit verändert habe. Auch unter diesem Gesichtspunkt sei der Mehrwert des Joint Venture erwiesen.

Bereits vor Beginn der klinischen Studien im Jahr 2015 hatte der leitende Roswell-Forscher Kelvin Lee in einem Interview betont, dass "die Forschung in Kuba sehr innovative Wege geht" und das Lungenkrebsmedikament das Potential habe eine "Schlüsselrolle in der öffentlichen Gesundheitsvorsorge" einzunehmen.