Venezuela / Politik

Rechte Opposition in Venezuela einigt sich auf Kandidaten für die Präsidentschaftswahl

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Rückzieher: Machado unterstützt nun auch den Kandidaten der Einheitlichen Plattform, Edmundo González
Rückzieher: Machado unterstützt nun auch den Kandidaten der Einheitlichen Plattform, Edmundo González

Caracas. Die von den USA unterstützte venezolanische Opposition hat sich auf einen gemeinsamen Kandidaten für die Präsidentschaftswahlen am 28. Juli geeinigt.

Am Dienstag gab auch die rechte Partei Eine neue Zeit (UNT) bekannt, dass sie Edmundo González Urrutia, der von der Einheitlichen Plattform (PUD) bestimmt wurde, unterstützen wird. Die UNT hatte zuvor ihren Vorsitzenden Manuel Rosales vor der ursprünglich vom Nationalen Wahlrat (CNE) gesetzten Frist am 25. März registriert. Der CNE hatte den politischen Gruppierungen indes die Frist bis zum 23. April verlängert, um ihren Kandidaten durch einen anderen zu ersetzen, der bereits auf dem Stimmzettel steht.

Vergangene Woche erklärte Rosales, derzeit Gouverneur von Zulia, seinen Rückzug aus dem Rennen, um González zu unterstützen, nachdem sich die großen Oppositionsparteien auf ihn geeinigt hatten.

González seinerseits wurde von Analysten ursprünglich als "Platzhalterkandidat" bezeichnet, da die rechtsgerichteten oppositionellen Kräfte nach einem Konsens suchten. Die Einheitsplattform gab schließlich am vergangenen Freitag ihre "einstimmige" Entscheidung bekannt.

Der 74-jährige Karrierediplomat González war vor seiner überraschenden Nominierung mehrere Jahre von der politischen Bühne Venezuelas verschwunden. Sein letzter diplomatischer Posten war der des Botschafters in Argentinien. Er wurde 2002 abgelöst, nachdem er den Putsch gegen Chávez befürwortet hatte.

Während die Bewegung für Venezuela (MPV) der UNT folgt und González unterstützt, entschied sich die Nachbarschaftskraft (Fuerza Vecinal) für den Mitte-Rechts-Politiker Antonio Ecarri. Dies führte zu Konflikten innerhalb der Partei, einige hochrangige Mitglieder kündigten an, sich für González einzusetzen. Am Mittwoch fand ein erstes Treffen mit führenden Vertretern der Plattform und dem neu gekürten Kandidaten statt, um die Wahlstrategie zu besprechen. Auf die Bestätigung seiner Kandidatur folgte schnell eine Kontroverse über ein geleaktes Telefongespräch aus dem Jahr 2015, in dem er mit frauenfeindlichen und rassistischen Äußerungen zu hören ist.

Die ultrarechte Kandidatin María Corina Machado, deren Wahlausschluss im Januar vom Obersten Gerichtshof Venezuelas wegen Korruptionsvorwürfen und Unterstützung von US-Sanktionen bestätigt wurde, gab bekannt, dass auch sie nun González unterstützt

Machado, die im Oktober 2023 eine umstrittene Vorwahl der PUD gewann, hatte zuvor geschworen, "bis zum Ende" im Präsidentschaftsrennen zu bleiben. Sie äüßerte mehrfach die Hoffnung, dass die Drohung Washingtons mit weiteren Sanktionen dies erzwingen würde.

Am Mittwoch versprach sie, den Wahlkampf fortzusetzen, und sagte, González werde "die mit einer Präsidentschaftskandidatur verbundene Verantwortung übernehmen".

Die Zahl der Kandidaten für die Wahlen am 28. Juli hat sich in den letzten Tagen weiter verringert, nachdem Juan Carlos Alvarado (Copei) und Luis Ratti (Demokratische Rechte) ihren Rückzug und die Unterstützung von Luis Eduardo Martínez von der Partei (Demokratische Aktion) angekündigt haben.

Inmitten dieser Entwicklungen in den Reihen der rechten Opposition äußerten sich Präsident Nicolás Maduro und hochrangige Vertreter der regierenden Vereinten Sozialistischen Partei (PSUV) zuversichtlich über die Wiederwahl Maduros.

Am Mittwoch versicherte Maduro, dass das venezolanische Volk der "faschistischen Rechten", die Sanktionen und ausländische Invasionen gefordert hat, eine "historische Lektion" erteilen werde.