Nach Kollision vor Venezuela: Kreuzfahrschiff "Resolute" wird versteigert

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Tweet des venezolanischen Verteidigungsministers Padrino mit Bildern des beschädigten Bugs der "Resolute"
Tweet des venezolanischen Verteidigungsministers Padrino mit Bildern des beschädigten Bugs der "Resolute"

Willemstad. Das ehemalige deutsche Kreuzfahrtschiff RCGS Resolute, das Ende März vor Venezuela in einen schweren Zwischenfall mit einem venezolanischen Marineschiff verwickelt war, soll nach Berichten von Branchenmedien versteigert werden. Die Resolute liegt seit dem Zusammenstoß mit den Patrouillenboot Naiguatá im Hafen von Willemstad auf Curaçao fest. Ein Gericht befasst sich mit der Schuld an dem Unfall, in dessen Folge das venezolanische Boot sank.

Laut dem Portal Cruise Industry News soll die RCGS Resolute am 22. Juni bei einer Auktion in Curacao verkauft werden. Das ehemalige Kreuzfahrtschiff Hanseatic könnte damit seien dritten neuen Betreiber innerhalb von drei Jahren bekommen.

Zuvor hatte das Schiff 2018 seine Karriere bei Hapag-Lloyd Kreuzfahrten beendet und wurde dann langfristig an den kanadischen Veranstalter One Ocean Expeditions verchartert. One Ocean Expeditions ging jedoch Ende 2019 pleite. Nun wollen offenbar auch die Eigner das Schiff loswerden, das zuletzt mit Skandalen von sich Reden gemacht hat. Vor der Kollision mit dem venezolanischen Patrouillenboot war die RCGS Resolute Ende letzten Jahres in Buenos Aires festgesetzt worden. Erst als der Reeder, Bunnys Adventure and Cruise Shipping Company Limited, ausstehende Zahlungen beglich, konnte die RCGS Resolute weiterfahren. Unter Verwaltung des Hamburger Dienstleisters Columbia Cruise Services liegt die Resolute seither mit einer Notbesatzung an Bord in Curaçao. "Laut Gerichtsakten ist der Reeder für Schulden in Höhe von knapp vier Millionen US-Dollar verantwortlich", schreibt Cruise Industry News.

Der verheerende Zwischenfall vor der venezolanischen Insel La Tortuga am 30. März wird nun auf Antrag Venezuelas in Curaçao verhandelt. Venezuela wirft der Besatzung der Resolute vor, das Patrouillenschiff vorsätzlich gerammt zu haben. Die Hamburger Managementfirma Columbia Cruise Services und der Flaggenstaat Portugal geben der venezolanischen Marine die Schuld. Dieser Auffassung sind die Richter in Curaçao nun zunächst nicht gefolgt und haben eine Aufhebung der Arrestierung verweigert.