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Venezuelas Regierung: "Putschversuch aufgedeckt"

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Bei Hausdurchsuchungen sichergestellte Waffen und Munition
Bei Hausdurchsuchungen sichergestellte Waffen und Munition

Caracas. Venezuelas Präsident Nicolás Maduro hat die Vereitelung eines Putschversuches gegen seine Regierung bekanntgegeben. Knapp ein Dutzend Luftwaffenoffiziere seien im Zusammenhang mit den Umsturzplänen festgenommen worden.

Laut Maduro hätten die Offiziere einen Angriff auf das Regierungsgebäude geplant. Mit einem EMB-32-Tucano-Flugzeug der Luftwaffe sollte demnach der Miraflores-Palast im Zentrum von Caracas bombardiert werden. Auch regierungsnahe Medien wie der lateinamerikanische Fernsehsender Telesur seien als Ziele vorgesehen gewesen.

Anschließend sollte ein hochrangiger Militärangehöriger, Brigadegeneral Oswaldo Hernández Sánchez, in einem Video verkünden, die Streitkräfte hätten sich gegen Präsident Maduro erhoben. Dieses sollte über internationale Nachrichtenagenturen wie Reuters und AP schnelle Verbreitung finden. Hernández Sánchez war bereits vergangenes Jahr wegen Verstrickungen in angebliche Putschpläne vorübergehend in Haft genommen worden.

Nach Angaben von Maduro verfügten die überführten Militärs über Finanzierungsquellen in Miami (USA). Einem der Beteiligten sei von der US-Botschaft in Caracas zudem ein Visum für die Vereinigten Staaten ausgestellt worden, für den Fall, dass der Umsturzversuch scheitern sollte.

Aufgedeckt wurde den Plan durch Informationen, die junge Offiziere an den staatlichen Aufklärungsdienst weitergegeben haben. "Ich möchte diesen jungen Offizieren und den Nachrichtendiensten danken, weil wir diesen Putschversuch gegen unser Land nachverfolgen und verhindern konnten", sagte der Präsident im nationalen Fernsehen.

Am gleichen Tag präsentierte Parlamentspräsident Diosdado Cabello in seiner wöchentlichen TV-Sendung Bildmaterial von Hausdurchsuchungen im Zusammenhang mit der Verschwörung. Dabei wurden Computer mit belastendem Material, Mobiltelefone, Militäruniformen, Pistolen und Munition sichergestellt.