Honduras / Politik

Linke Partei LIBRE liegt im Wahlkampf in Honduras vorn

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Logo der Partei LIBRE
Logo der Partei LIBRE

Tegucigalpa. Nach Angaben des Obersten Wahlrats von Honduras (TSE) sind bei den kommenden Wahlen am 24. November rund 5,3 Millionen Abstimmungsberechtigte aufgerufen, den nächsten Präsidenten bzw. die nächste Präsidentin sowie 128 Abgeordnete des Kongresses, 20 Parlamentsabgeordnete und 298 Repräsentanten der Bezirksparlamente zu wählen. Die neuen Mandatsträger werden ihr Amt im Januar 2014 antreten und vier Jahre lang ausüben.

Insgesamt sind neun Parteien zu den Wahlen zugelassen worden, darunter die aktuell regierende rechte Nationalpartei (PNH) und die Liberale Partei Honduras (PLH), die sich mehr als ein Jahrhundert lang gegenseitig an der Macht abgewechselt haben. Zugelassen ist auch die linksgerichtete Partei "Freiheit und Neugründung" (LIBRE) des 2009 gestürzten Präsidenten Manuel Zelaya. Die Partei LIBRE ist aus der Widerstandsbewegung gegen den Putsch hervorgegangen.

Verschiedene Analysten stimmen darin überein, dass eines der wichtigsten Wahlkampfthemen das Sicherheitsproblem im Land sein wird. Honduras ist das gewalttätigste Land der Welt. Nach offiziellen Angaben beträgt die Mordrate dort 85,5 Morde pro 100.000 Einwohner. Ein weiterer Schwerpunkt des Wahlkampfes wird nach Ansicht von Experten die politische Polarisierung als Folge der Entmachtung von Zelaya sein.

Nach ersten Meinungsumfragen wird Xiomara Castro, Ehefrau von Ex-Präsident Zelaya und Kandidatin der Partei LIBRE, die meisten Stimmen erhalten. Laut einer Erhebung des Unternehmens CID-Gallup von Mitte Mai liegt Castro mit 28 Prozent in Führung, gefolgt vom Sportkommentator Salvador Nasralla, der für die Anti-Korruptionspartei PAC des rechten Zentrums antritt und dessen Stimmenanteil bei 21 Prozent liegt.

Die ehemalige Außenministerin der Zelaya-Regierung und jetzige Vorsitzende der Partei LIBRE, Patricia Rodas, erklärte, die Wahlkampagne habe "mit unglaublichen Problemen begonnen, ständigen Drohungen und einer Eskalation der Gewalt und der Vernichtung". Gegenüber der Presse sagte Rodas weiter: "Wir müssen uns der Angst der Rechten stellen, das Volk könne erneut an die Macht kommen, um wieder aufzubauen, was sie mit dem Staatsstreich zu zerstören versuchten". Laut Rodas, ist eines der wichtigsten Wahlversprechen der Partei LIBRE die Einberufung einer Verfassunggebenden Versammlung, die es ermöglichen würde, neue juristische, politische und institutionelle Rahmenbedingungen im Land zu schaffen.