Kolumbien / Politik

Regierung und ELN beginnen Friedensgespräche

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Logo der ELN
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Bogotá. Nach Angaben kolumbianischer Regierungskreise wird Mitte Mai nach monatelangen Vorgesprächen eine parallele Verhandlungsrunde mit der Guerillaorganisation Ejército de la Liberación Nacional (ELN) in Havanna, Kuba, begonnen. Die ELN gilt neben den FARC als zweitstärkste Guerillabewegung Kolumbiens.

Die Vorgespräche fanden sowohl auf kolumbianischem Territorium als auch in Venezuela statt. Die Annäherung soll vor allem durch die aktive Vermittlerrolle des verstorbenen Präsidenten Venezuelas, Hugo Chávez, erreicht worden sein. Laut Informationen des Radiosenders La FM sollen der Hochkommissar für den Frieden, Sergio Jaramillo, und der Bruder des Staatspräsidenten Juan Manuel Santos, Enrique Santos, die Vorverhandlungen auf Regierungsseite geleitet haben.

Die jetzigen Delegationen für die Friedensgespräche sollen sich auf beiden Seiten aus je fünf Bevollmächtigten zusammensetzen.

Auf Seiten der ELN wird die Verhandlungsleitung Israel Ramírez Pineda alias Pablo Beltrán übernehmen, der Mitglied des Zentralkommandos der ELN ist. Neben Pineda ist bisher nur noch die Teilnahme von Juan Carlos Cuellar, in Kolumbien bekannter unter dem Namen Comandante López Silvio, bestätigt. Die Namen der drei weiteren Teilnehmer sollen in den nächsten Tagen bekannt gegeben werden.

Die Delegation der Regierungsseite wird angeführt durch den ehemaligen Leiter der Procuraduría, (staatliches Kontrollorgan der öffentlichen Verwaltung mit richterlicher Kompetenz, das die Bürger vor Übergriffen der staatlichen Verwaltung schützen soll) sowie dem Rektor der Militäruniversität Kolumbiens, Generalmayor Eduardo Antonio Herrera Berbel. Weitere Namen der Verhandlungsdelegation wurden bisher nicht veröffentlicht.

Die Dialogagenda, die in den bisherigen Vorgesprächen definiert wurde, umfasst die Themenbereiche Erdölindustrie, ausländische Direktinvestitionen, Arbeitsreform sowie Recht auf Bildung.