ALBA erwägt in Disput mit Argentinien Sanktionen gegen Großbritannien

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Argentiniens Außenminister Héctor Timerman
Argentiniens Außenminister Héctor Timerman

Caracas. Die Mitglieder des Staatenbündnisses ALBA (Bolivarianische Allianz für Amerika) haben am heutigen Sonntag während eines Gipfeltreffens in Caracas ihre Position zum Konflikt zwischen Großbritannien und Argentinien um die Malwinen (Falkland-Inseln) beraten. Dabei erwogen die ALBA-Mitgliedstaaten auch Sanktionen gegen Großbritannien, sollte sich die Regierung von Premierminister David Cameron nicht zu Gesprächen mit Argentinien bereit erklären. Zugleich einigten sie sich darauf, den sogenannten Amerika-Gipfel der USA zu boykottieren, sofern das sozialistische Kuba von diesem Treffen ausgeschlossen bleibt, berichtet der lateinamerikanische Fernsehsender Telesur.

Ecuadors Staatschef Rafael Correa schlug indes die Gründung einer gemeinsamen Wirtschafts- und Zollunion vor, die binnen zwei Jahren in Kraft treten soll. Die Initiative wurde von den anwesenden Staatsvertretern gutgeheißen.

Auch der ecuadorianische Präsident verteidigte die Unterstützung Argentiniens im Territorial-Konflikt mit dem Vereinigten Königreich. Nach Ansicht Correas ist es an der Zeit, dass Lateinamerika Sanktionen gegen Mächte durchsetzt, "die noch im 21. Jahrhundert imperial und kolonialistisch agieren". Zuvor hatte der zugeladene Außenminister Argentiniens, Héctor Timerman, die Lage im Konflikt um die "Falkland-Inseln" erklärt. Argentinien sei in diesem Disput zum Dialog bereit, aber Großbritannien sperre sich Gesprächen, sagte der Chefdiplomat der Regierung von Präsidentin Cristina Fernández.

Das ALBA-Bündnis wurde 2004 von Venezuela und Kuba gegründet. Inzwischen gehören er Allianz zudem Ecuador, Bolivien, Nicaragua, Antigua und Barbados, Dominica sowie San Vicente und die Grenadinen an. In Caracas wurde eine ständige Kooperation und spätere mögliche Aufnahme Haitis beraten.