Kolumbien: Gewaltsame Repression im Gefängnis La Tramacúa

Valledupar, Kolumbien. Das kolumbianische Nationale Institut für Strafvollzug (INPEC) führte am Samstag einen brutalen Einsatz gegen rund 130 streikende Insassen des Gefängnisses La Tramacúa durch. Dies berichtete die Menschenrechtsstiftung Lazos de Dignigad. Laut Inhaftierten der Anstalt seien die protestierenden Häftlinge gnadenlos geprügelt worden, bis vier von ihnen ohnmächtig in Krankenstationen eingeliefert werden mussten. Die Aktion soll sich über acht Stunden hingezogen und Duzende von Verletzte hinterlassen haben.

300 Sträflinge hatten seit einem Monat Aktionen des zivilen Ungehorsams umgesetzt, um die Behörden auf die systematischen Misshandlungen in La Tramacúa aufmerksam zu machen. Das Gefängnis, auch als "Abu Ghraib Kolumbiens" bekannt, wurde vor elf Jahren von dem US-amerikanischen Bundesamt für Gefängnisse gebaut. Die grausame Behandlung der Insassen, vor allem der politischen Gefangenen, hat im Laufe der Jahre zu mehreren Selbstmorden geführt. Die Straflosigkeit liegt bei den knapp 700 Meldungen von Menschenrechtsverletzungen bei 95 Prozent. Familienangehörige der Opfer und das Komitee für Politische Gefangene (FCSPP) fordern die Schließung der Anstalt.