Caracas/Bogotá. Kolumbien hat am Montagvormittag (Ortszeit) einen der meistgesuchten Drogenhändler der Welt an Venezuela übergeben. Der syrischstämmige Walid Makled muss sich in seinem Heimatland wegen Drogenhandel, Mord und Wirtschaftskriminalität vor Gericht verantworten. Im August 2010 war Makled in Kolumbien festgenommen worden, kurz darauf stellte die venezolanische Justiz einen Auslieferungsantrag. Vor einigen Wochen kündigte die kolumbianische Regierung dann die Überstellung des Großkriminellen in das Nachbarland an.
Auch die USA hatten einen Auslieferungsantrag gestellt, nachdem Makled behauptete, dutzende venezolanische Armee- und Geheimdienstfunktionäre sowie einige Abgeordnete und sogar Minister von Präsident Hugo Chávez seien in seine Drogengeschäfte verstrickt. Beweise legte er nicht vor. Die Anschuldigungen sorgten in Venezuela für Empörung.
Offiziell wird Makled in den USA die Einfuhr von 5.000 Kilogramm Kokain im Jahr 2006 vorgeworfen. Venezuela bekam laut kolumbianischen Regierungsstellen jedoch den Zuschlag, da ihm dort auch Morde zugeschrieben werden und Caracas seinen Antrag zuerst gestellt hatte (amerika21.de berichtete).