Venezuelas Ex-Präsident Andrés Pérez wird in Venezuela bestattet

Miami/Caracas. Die Familie des am Wochenende verstorbenen venezolanischen Ex-Präsidenten Carlos Andrés Pérez will den Leichnam nun doch in dem südamerikanischen Land bestatten lassen. Das berichtet der lateinamerikanische Fernsehsender Telesur. Zunächst hatten oppositionelle Medien informiert, dass der ehemalige Präsident aus politischen Gründen in den USA beerdigt werden soll. Carlos Andrés Peres war ein scharfer Gegner des Linkskurses der aktuellen Regierung.

Nun erklärte die Familie des Verstorbenen, dass die Staatsführung in Caracas ihr jedwede Unterstützung zugesichert habe. Nach Aussage des amtierenden Staatschefs Hugo Chávez habe jeder venezolanische Staatsbürger das Recht, in sein Heimatland zurückzukehren und dort auch beerdigt zu werden, hieß es in einer Stellungnahme.

Carlos Andrés Perez war 1993 wegen Korruption und Machtmissbrauch seines Amtes enthoben worden. Er floh daraufhin in dies USA, um Gerichtsverfahren in seinem Heimatland zu entgehen. Im vergangenen Jahr hatte Venezuelas Staatsanwaltschaft gegen ihn bei Interpol einen Haftbefehl ausstellen lassen. Neben Korruption wird Carlos Andrés Perez wegen Repression gegen die freie Presse und des Massenmordes an bis zu 3000 Menschen während sozialer Unruhen 1989, dem sogenannten Caracazo, verantwortlich gemacht.