Stichwahl in Ecuador: Wen unterstützen die indigenen Organisationen?

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Die Indigenenorganisation Fei steht zur linken Kandidatin Luisa González
Die Indigenenorganisation Fei steht zur linken Kandidatin Luisa González

Quito. Die Konföderation der indigenen Völker und bäuerlichen Organisationen Ecuadors (Fei) hat ihre Unterstützung für die linke Kandidatin Luisa González in der anstehenden Stichwahl um die Präsidentschaft bekräftigt. In einer Veröffentlichung hebt die Fei die Errungenschaften von González' Partei der Bürgerrevolution hervor. Deren Regierung von 2007 bis 2017 "markierte einen Wendepunkt in der Geschichte Ecuadors und festigte den Verfassungsgrundsatz, den Menschen über das Kapital zu stellen, als Leitprinzip der Politik".

Bereits vor dem ersten Wahlgang hatte sich die Fei deutlich für González ausgesprochen. Die Kandidatin bedankte sich auf X bei der Organisation: "Ich nehme mit Dankbarkeit eure Unterstützung in diesem gemeinsamen Kampf entgegen. [...] Regieren wird bedeuten, mit euch gemeinsam voranzugehen."

In der ersten Runde am 9. Februar landete González mit 43,99 Prozent knapp hinter dem amtierenden rechtsliberalen Präsidenten Daniel Noboa, der 44,16 Prozent erreichte. Für die Stichwahl am 13. April wird es daher eine zentrale Rolle spielen, welche Seite in den kommenden Wochen zusätzliche Unterstützung mobilisieren kann.

Entscheidend könnte sein, wie sich die Pachakutik Partei positioniert. Pachakutik ist der politische Arm der Konföderation der indigenen Nationalitäten Ecuadors (Conaie), der größten indigenen Organisation des Landes. Ihr Kandidat Leonidas Iza erreichte im ersten Wahlgang mit 5,25 Prozent einen dritten Platz. Er hatte erklärt, dass er die Frage, wen Pachkutik und Conaie in der Stichwahl unterstützen werde, nicht alleine entscheide.

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Am gestrigen Mittwoch wurde eine erste Versammlung in Quito einberufen, an der Delegierte der Conaie und die Parlamentsabgeordneten von Pachakutik teilnahmen. Cecilia Baltazar, Abgeordnete aus der Tungurahua Provinz, sagte dazu im Vorfeld: "Wir müssen sehen, was jeder Kandidat zu bieten hat, aber auch, was er in dieser Zeit und in früheren Regierungen getan hat."

Iza kündigte an, dass Conaie am 7. März ihre Position und mögliche Unterstützung im zweiten Wahlgang bekannt geben werde.

In einem Interview hatte er zuvor betont, dass die indigene Bewegung "von allen Regierungen misshandelt wurde". Auch die ehemalige Regierung der Bürgerrevolution habe die indigenen Organisationen verachtet. Allerdings seien die danach folgenden Regierungen noch deutlich schlechter gewesen. 

Noboas Regierung bezeichnete er als faschistisch und erklärte: "Ich werde nicht vorwegnehmen, was die anderen denken. Aber nach meiner persönlichen Einschätzung bin ich nicht damit einverstanden, einer faschistischen Regierung mehr Macht zu geben."