Mexiko / Politik

Regierung von Mexiko erkennt indigenes Land an

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Claudia Sheinbaum reiste nach Chihuahua zur Unterzeichnung der Dekrete
Claudia Sheinbaum reiste nach Chihuahua zur Unterzeichnung der Dekrete

Chihuahua/Mexiko-Stadt. Die mexikanische Präsidentin Claudia Sheinbaum hat am 20. Dezember zwei Erlasse zur Rückerstattung und Anerkennung von 2.178 Hektar Land an zwei indigene Rarámuri-Dörfer im Bundesstaat Chihuahua unterzeichnet.

Die Dekrete finden im Zuge des "Plan der Gerechtigkeit für die Völker der Sierra Tarahumara" statt, einer Initiative für die Wiedergutmachung von Ungerechtigkeiten und Enteignungen, die seit der Kolonialzeit an indigenen Völkern begangen wurden.

Damit wurde das Land der Dörfer Guasachique und Bosques de San Elías Repechique im nordmexikanischen Bundesstaat als traditionelles gemeinschaftliches Eigentum deklariert. Diese neue Definition von Grundbesitz, die zum ersten Mal angewendet wurde, basiert auf einer im September verabschiedeten Reform von Artikel 2 der mexikanischen Verfassung, wodurch indigene Völker als Rechtssubjekte anerkannt werden (amerika 21 berichtete).

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Während des öffentlichen Aktes erklärte Sheinbaum "dass den indigenen Gemeinschaften nie wieder ihr Land geraubt werden wird, sondern im Gegenteil, dass sie für das, was ihnen historisch genommen wurde, entschädigt werden und dass sie als die Essenz und die Grundlage von Mexiko anerkannt und gewürdigt werden".

Seit 2017 verschärft sich aufgrund der Aktivitäten des organisierten Verbrechens die Menschenrechtslage in der Sierra Tarahumara. Indigene und Menschenrechtsorganisationen dokumentieren die gewaltsame Vertreibung hunderter Bewohner. So bedrohten und vertrieben zuletzt Anfang Dezember Bewaffnete über 300 Menschen im Landkreis Guadalupe y Calvo.