Mexiko / Soziales / Politik

Mexiko: Bundesstaaten unterzeichnen Übereinkommen für neues Gesundheitsmodell

f8gqq0abgamtgjb_-_kopie.jpg

Vertreter von 23 Bundesstaaten unterzeichneten in Mexiko ihren Beitritt zum neuen Gesundheitsprogramm IMMS-Bienestar
Vertreter von 23 Bundesstaaten unterzeichneten in Mexiko ihren Beitritt zum neuen Gesundheitsprogramm IMMS-Bienestar

Mexiko-Stadt. Vertreter von 23 Bundesstaaten haben in Mexiko ein Übereinkommen zur Föderalisierung des Gesundheitssystems geschlossen. Ziel davon ist es, 53,2 Millionen Mexikanerinnen und Mexikanern, die über keinen Versicherungsschutz verfügen, über das Programm "IMSS-Bienestar" zu versorgen.

Mexikos Präsident Andrés Manuel López Obrador, Vertreter der föderalen Gesundheitsbehörde sowie Repräsentanten und Gouverneure der 23 Bundesstaaten unterzeichneten im Rahmen einer der morgendlichen Pressekonferenzen des Staatschefs die Vereinbarung. Damit legten sie ihre Eingliederung in das Programm "IMMS Bienestar" des Mexikanischen Instituts für Soziale Sicherheit (IMMS) fest. Die Bundesregierung übernimmt somit die Verantwortung für Dienstleistungen im Gesundheitswesen in den entsprechenden Bundesstaaten.

Die bisher lokal betriebenen Einrichtungen werden in die Kontrolle des Bundes übergeben. So entstehe das größte öffentliche Gesundheitsversorgungssystem der Welt. Dessen Netzwerk umfasse 707 Krankenhäuser und 13.966 Gesundheitszentren, so Zoé Robledo Aburto, Leiter des IMMS.

Die Versorgung mit Arzneimitteln sowie die Ausrüstung und Einstellung von Personal für die Betreuung von Menschen ohne Versicherungsschutz gelte durch das Übereinkommen als gewährleistet. In Mexiko verfügen 66,4 Millionen Menschen weder über Sozial- noch Krankenversicherung. Mithilfe des "IMMS-Bienestar" könnten 53,2 Millionen davon kostenlose medizinische Versorgung und Medikamente erhalten. Dies teilte Gesundheitsminister Jorge Alcocer Varela mit.

Gesundheit sei kein Privileg, sondern ein Recht des Volkes, so López Obrador. Während seiner Amtszeit sei am Aufbau eines erstklassigen Gesundheitssystems gearbeitet worden. Die Einrichtung von "IMSS-Bienestar" sei jedoch nicht problemlos verlaufen. Trotz vieler Hürden, so beispielsweise der bestehenden Korruption beim Kauf von Medikamenten, werde das Programm im März 2024 vollständig funktionsfähig sein.

21 der 23 Bundesstaaten, welche die Vereinbarung unterzeichneten, werden von der Morena-Partei regiert, der auch der amtierende Präsident angehört. Den zwei übrigen, San Luis Potosí und Morelos, stehen Parteien vor, die der Regierung López Obrador als wohlgesonnen gelten.

Die von der Opposition regierten Bundesstaaten Aguascalientes, Chihuahua, Coahuila, Durango, Guanajuato, Jalisco, Nuevo León, Querétaro und Yucatán lehnten die Unterzeichnung des Übereinkommens ab. Kritische Stimmen unterstützten diese Entscheidung. Eine Ausweitung der Reichweite sei nicht mit dem Erhalt eines hochwertigen Gesundheitssystems vereinbar. Besonders unter Anbetracht der bereits bestehenden Mängel sei man bei einer solch neuen Größenordnung nicht mehr in der Lage, dieses vernünftig zu betreiben, so der Arzt Guillermo Torre Amione, Rektor der Stiftung TecSalud in Monterrey.