Kuba / Soziales / Politik

Internationale medizinische Hochschule in Kuba wird ausgezeichnet

kuba_elam.jpg

Die ELAM in Kuba wurde vom Internationalen Evaluierungs- und Akkreditierungsrat der Union der Universitäten Lateinamerikas und der Karibik zertifiziert
Die ELAM in Kuba wurde vom Internationalen Evaluierungs- und Akkreditierungsrat der Union der Universitäten Lateinamerikas und der Karibik zertifiziert

Havanna. Die Lateinamerikanische Medizinschule (ELAM - Escuela Latinoamericana de Medicina) in Kuba hat die Akkreditierung der Union der Universitäten Lateinamerikas und der Karibik (UDUALC) erhalten.

Sie hat damit den aufwändigen Prozess der Institution und des Studiengangs Medizin durchlaufen, der vom Rat für internationale Bewertung und Akkreditierung der Union durchgeführt worden ist.

Diese Auszeichnung ist sechs Jahre gültig und beruht auf der Erfüllung strenger Qualitätsparameter in den Bereichen Hochschulmanagement und -infrastruktur, Ausbildung, Forschung, künstlerisches Schaffen und Innovation sowie Internationalisierung. Die ELAM ist die erste medizinische Einrichtung in Kuba, die diese Zertifizierung erhalten hat. Andere Hochschuleinrichtungen wie die Universitäten in Havanna, Las Villas und Camagüey sowie das Polytechnikum (CUJAE) haben diese bereits erhalten.

Die ELAM war von Fidel Castro angeregt und am 15. November 1999 eingeweiht worden. Konkreter Anlass waren die vielen Todesopfer und Verletzten, welche die Hurricans Mitch und George in der Karibik und Zentralamerika verursacht hatten. Weil es in vielen der Länder an Ärzten fehlte und Kuba helfen wollte, sollte mit der ELAM nicht nur kurzfristig, sondern auch langfristig die medizinische Versorgung in den betroffenen Ländern verbessert werden.

Die Zahl der Studierenden stieg aufgrund des Bedarfs und der Qualität immer weiter. Später wurden auch Studierende aus Afrika, Nordamerika, Asien sowie dem pazifischen und arabischen Raum aufgenommen. Für die Studierenden aus armen Verhältnissen ist das Studium kostenfrei und wird vom kubanischen Staat getragen. Ansonsten werden Stipendien vergeben. Von den Absolventen wird erwartet, dass sie in ihre Herkunftsregionen zurückkehren, um dort die medizinische Versorgung zu verbessern. Dies wird auch von fast allen erfüllt.

Die Rektorin, Dr. Yoandra Muro Valle, berichtete nun, dass bereits 19 Jahrgänge von Absolventen aus mehr als 120 Ländern ihr Studium abgeschlossen hätten. Allein bis 2019 hatte die ELAM 29.000 Ärzte ausgebildet, von denen die Hälfte Frauen waren. 75 Prozent davon seien Kinder von Arbeitern oder Bauern gewesen und sie repräsentierten 100 ethnische Gruppen.

Bei der Verkündung der erfolgreichen Akkreditierung bedankte sich Kubas Gesundheitsminister, José Angel Portal Miranda, für die Bemühungen der Lehrkräfte, Studierenden und des Verwaltungspersonals. Die internationale Zertifizierung garantiere die Qualität der von diesem Zentrum angebotenen Ausbildung und verbessere die Möglichkeiten der Hochschulabsolventen für den Eintritt in den Arbeitsmarkt. Derzeit läuft der Anmelde- und Bewerbungsprozess für neue Studierende.