Ecuador / Umwelt

Weltklimagipfel: Ecuador kündigt neues Schutzgebiet um Galapagos-Inseln an

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Der Präsident von Ecuador, Guillermo Lasso, hat am ersten Tag des Weltklimagipfels in Glasgow ein neues Schutzgebiet rund um Galapagos angekündigt
Der Präsident von Ecuador, Guillermo Lasso, hat am ersten Tag des Weltklimagipfels in Glasgow ein neues Schutzgebiet rund um Galapagos angekündigt

Glasgow. Am Rande des Weltklimagipfels im schottischen Glasgow hat der ecuadorianische Präsident, Guillermo Lasso, die Vergrößerung der Schutzgebiete rund um das Galapagos-Archipel angekündigt. Es würden in Zukunft weitere 60.000 Quadratkilometer zusätzlich zu den bereits bestehenden 130.000 ausgewiesen, sagte Lasso bei einer Pressekonferenz. Man habe dazu über fünf Monate mit internationalen Partnern wie Kolumbien, Costa Rica und Panama zusammengearbeitet, so der Präsident.

Lasso erhofft sich dafür eine Finanzierung mit internationaler Unterstützung. Diese könnte mit der derzeit enormen Auslandsverschuldung verrechnet werden, so die Hoffnung des Präsidenten. Man prüfe derzeit, ob es entsprechende Optionen gebe. Bereits der ehemalige Präsident Rafael Correa hatte sich vor einigen Jahren finanzielle internationale Unterstützung erhofft, um nicht auf die Förderung von Erdöl im Amazonasgebiet Yasuni angewiesen zu sein. Dieses Vorhaben platzte damals (amerika21 berichtete).

Die eine Hälfte des neuen Schutzgebietes mit 30.000 Quadratkilometern soll eine Zone über der Cocos-Kordillere sein, in der Fischfang verboten sein soll. Die Cocos-Kordillere sind Teil der sich unter Wasser befindenden Amerikanischen Kordilleren, die sich von Alaska bis Feuerland östlich des Galapagos-Archipels erstrecken. Die anderen 30.000 Quadratkilometer sollen eine Langleinenverbotszone im Nordosten des Archipels werden. Damit soll dort vor allem unnötiger Beifang verhindert werden.

Zudem sollten die neu auszuweisenden Schutzzonen laut Lasso auch als wissenschaftliches Labor genutzt werden. Dieser Schritt mache deutlich, wie Ecuador mit seinem angekündigten "ökologischen Übergang" voranschreiten möchte, um eine "produktive und nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung" erreichen zu können.

Aufgrund der Artenvielfalt gilt das Gebiet rund um das Galapagos-Archipel als Unesco-Weltnaturerbe und steht unter Naturschutz. 25 Prozent der knapp 3.000 Arten im Schutzgebiet sind endemisch. Trotz des Schutzes sind viele Meerestiere von der industriellen Fischerei, insbesondere durch chinesische Schiffe, massiv bedroht. Zusätzlich gefährden der Klimawandel und angeschwemmter Plastikmüll die Flora und Fauna der Inselreihe an Land und Wasser. Expert:innen sprechen von einem drohenden Ökozid.