Uruguay / Politik

Tabaré Vázquez gewinnt Stichwahl in Uruguay deutlich

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Die feiernden Frenteamplistas vor dem Rathaus von Montevideo
Die feiernden Frenteamplistas vor dem Rathaus von Montevideo

Montevideo. Tabaré Vázquez hat in Uruguay am Sonntag die Stichwahl um das Amt des Präsidenten gewonnen. Dem vorläufigen Endergebnis zufolge kam der Kandidat des Mitte-Links-Bündnisses Frente Amplio (FA) auf 53,6 Prozent der Stimmen. Dies ist ein deutlicher Vorsprung vor seinem Konkurrenten von der konservativen Nationalen Partei, Luis Lacalle Pou, der auf 41,1 Prozent kam. Die Wahlbeteiligung lag bei knapp 89 Prozent. In dem südamerikanischen Land gibt es eine Wahlpflicht.

Bis tief in die Nacht feierten Tausende Anhängerinnen und Anhänger den Sieg ihres Kandidaten auf den Straßen Montevideos und im übrigen Land als ein historisches Ereignis. Noch nie konnte sich bei einer Stichwahl ein Kandidat so deutlich durchsetzen.

Der frisch gewählte Vázquez bedankte sich bei seien Anhängern und rief der jubelnden Menge wie schon bei seinem ersten Triumph 2004 zu: "Feiert, Uruguayer, feiert!"

Der unterlegene Lacalle Pou erkannte seine Niederlage unmittelbar nach Bekanntwerden der ersten Hochrechnungen an und gratulierte Vázquez telefonisch.

Nach Medienberichten verlief die Wahl friedlich und ohne größere Zwischenfälle. Lediglich starke Schauer führten mancherorts zu Überschwemmungen und Erschwernissen beim Urnengang.

Vázquez erringt die dritte Präsidentschaft für die FA in Folge und wird im März José Mujica ablösen, der als amtierender Präsident nicht wieder kandidieren durfte.

Im ersten Wahlgang vor vier Wochen hatte der 74-jährige Onkologe Vázquez eine absolute Mehrheit noch knapp verfehlt, wodurch es zur Stichwahl kam. 2004 war es ihm als erstem linken Kandidaten gelungen, die Präsidentschaftswahlen für sich zu entscheiden.

Das Amt des Vizepräsidenten wird Rául Fernando Sendic übernehmen. Der 52-Jährige Humangenetiker ist der Sohn des einstigen Tupamaro-Anführers Rául Sendic und war während Vázquez' letzter Amtszeit bereits Industrieminister.