Uruguay / Politik

Frente Amplio in Uruguay erreicht absolute Mehrheit im Parlament

bandera_fa.jpg

Die Fahne der Frente Amplio in Santa Catalina, Montevideo
Die Fahne der Frente Amplio in Santa Catalina, Montevideo

Montevideo. Das Mitte-Linksbündnis Frente Amplio (FA) hat bei den Wahlen am vergangenen Sonntag die absolute Mehrheit im Abgeordnetenhaus  errungen. Entgegen den Nachwahlumfragen (amerika21 berichtete) kommt die regierende Kraft nach Auszählung von 99,6 Prozent der Stimmen auf 50 der 99 Sitze in der großen Kammer des Parlaments. Mit einem Sitz schaffte die Unidad Popular, eine Abspaltung der Frente Amplio, erstmalig den Einzug ins Abgeordnetenhaus. Nicht geschafft hat es dagegen die neugegründete Ökologische Partei.

Auch im Senat kann die FA ihre Mehrheit von 15 der 30 Sitze behaupten. Wird der Kandidat der Frente Amplio, Tabaré Vázquez, zum Präsidenten gewählt, wäre sein Vizepräsident Rául Sendic der 31. Senator und damit das Zünglein an der Waage zur absoluten Mehrheit.

Die FA gewinnt damit zum dritten mal in Folge die absolute Mehrheit im Parlament. Die meisten Stimmen bekam sie im Verwaltungsbezirk Montevideo, wo 53 Prozent der Bevölkerung Uruguays leben. Dort wählten sie rund 56 Prozent der Wahlberechtigten.

Laut offiziellen Zahlen der Wahlbehörde Uruguays kam Vázquez auf 47,8 Prozent, der Kandidat der Nationalen Partei, Luis Lacalle Pou, auf 30, 9 Prozent. Die Sichwahl findet am 30. November statt. Die Colorado-Partei, die nur 12,9 Prozent erreichte, empfahl indes ihren Anhängern, bei der zweiten Runde Lacalle Pou zu wählen. Der Präsidenschaftskandidat der Colorados, Pedro Bordaberry, kündigte an, sich an der Kampagne für Lacalle Pou zu beteiligen.

In den Senat zieht auch der bisherige Präsident José Mujica ein. Die uruguayische Verfassung verbietet es dem amtierenden Präsidenten, zweimal hintereinander für das Amt zu kandidieren.