Uruguay / Politik

Frente Amplio liegt bei Umfragen in Uruguay vorn

Linkskandidat Tabaré Vázquez mit deutlichem Stimmvorsprung. Stichwahl gegen Luis Lacalle Pou am 30. November. Amtsinhaber José "Pepe" Mujica tritt ab

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Der Kandidat der regierenden Frente Amplio, Tabaré Vázquez, liegt in den Umfragen vorn
Der Kandidat der regierenden Frente Amplio, Tabaré Vázquez, liegt in den Umfragen vorn

Montevideo. Laut einer aktuellen Umfrage zu den Präsidentschaftswahlen in Uruguay liegt der Kandidat und ehemalige Präsident (2005-2010) Tabaré Vázquez des Mitte-Links-Bündnisses Breite Front mit rund 51 Prozent knapp in Führung. Auf dem zweiten Platz liegt demnach sein Rivale Luis Lacalle Pou, der für die Nationale Partei an den Start geht. Für ihn würden lediglich 38 Prozent der Befragten votieren. Weitere sieben Prozent gaben an, dass sie einen leeren Stimmzettel abgeben werden und vier Prozent sind noch unentschieden, für wen sie am 30. November stimmen wollen. Dann wird ein Nachfolger des amtierenden Präsidenten José Mujica bestimmt.

Vázquez ist zwar positiv gestimmt, forderte aber seine Anhänger auf, nicht in ihren Bemühungen nachzulassen, sondern ihre Kräfte zu verdoppeln. Auf einer Parteiveranstaltung Anfang des Monats sagte er: "Wir haben noch nichts gewonnen. Erst, wenn am 30. November der letzte Stimmzettel geöffnet wird, wissen wir, wofür sich das uruguayische Volk entschieden hat."

Da im ersten Wahlgang Ende Oktober kein Kandidat die absolute Mehrheit erreichen konnte, findet am 30. November eine Stichwahl statt. Vázquez kam damals offiziell auf 47,8 der Stimmen, während Lacalle Pou nur 30,9 Prozent erreichte.

"Wenn nicht noch etwas Außergewöhnliches passiert, wird Vázquez am 30. November erneut zum uruguayischen Präsidenten gewählt werden", sagte der Sprecher der Meinungsforschungs- und Beratungsfirma Equipos Mori, welche die repräsentative Erhebung durchgeführt hat. Die Werte basieren auf einer Telefonumfrage von 600 Erwachsenen, die zwischen dem 15. und dem 17. November stattfand. Die Fehlerquote der Studie soll bei unter vier Prozentpunkten liegen.

Auch die in der vergangenen Woche im Nationalfernsehen präsentierte Studie des Umfrageinstituts Grupo Radar kommt zu einem ähnlichen Ergebnis, obgleich sie für Lacalle Pou rund 42 Prozent der Stimmen vorhersagt. Die Differenz zwischen Vázquez und Lacalle Pou beträgt bei ihnen lediglich zehn Prozentpunkte, wohingegen sie bei der Erhebung von Equipos bei rund 13 Punkten lag.