Venezuela / Politik

Chávez: Organisation Amerikanischer Staaten wird durch Celac ersetzt

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Logo des Gipfeltreffens
Gemeinschaft der Lateinamerikanischen und Karibischen Staaten (CELAC)

Caracas. Der Gastgeber des Gründungsgipfels der neuen Gemeinschaft lateinamerikanischer und karibischer Staaten (Celac), Hugo Chávez, weckte am Donnerstag vor Beginn des zweitägigen Treffens große Erwartungen: Die Celac habe die Möglichkeit, das wichtigste regionale Bündnis in Lateinamerika und der Karibik zu werden, sagte der Präsident von Venezuela nach einem Bericht des multistaatlichen Fernsehsenders Telesur. Die Celac könne damit die bislang führende Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) ersetzen.

Während der OAS als gesamtamerikanischer Organisation auch die USA und Kanada angehören, ist die Celac eine reine lateinamerikanische und karibische Staatenvereinigung. Washington und Ottawa sind nicht explizit ausgeschlossen – sie können dem Bündnis per definitionem gar nicht angehören.

Die Celac sei, so Chávez, "Ergebnis eines Prozesses und Ausgangspunkt für einen Prozess" sowie eine "politische und geopolitische Vereinigung". Die OAS bezeichnete der linksgerichtete Staatschef als "beschädigt" und "abgenutzt". Sie werde über die kommenden Jahre Hinweg an Einfluss verlieren, da sie von den USA "manipuliert und beeinflusst wurde". Die OAS habe sich vor diesem Hintergrund "weit von dem Geist unserer Völker, der Unabhängigkeit und der Integration Lateinamerikas entfernt".

Der amtierende OAS-Generalsekretär José Miguel Insulza, der auf dem Gipfel in Caracas auch anwesend ist, versuchte die Kritik zu übergehen: Die Celac werde den regionalen Dialog "sicherlich bereichern", sagte der ehemalige chilenische Außenminister.