Bolivien: Morales reist zu Verhandlungen nach Beni

La Paz. Erstmals seit dem Beginn des Konfliktes um den Neubau einer Nationalstraße durch das Indigene Territorium Isiboro Sécure (TIPNIS) wird Präsident Evo Morales am morgigen Freitag in die Region reisen. Er wird am Nachmittag in der Stadt Santo Domingo (Beni) über verschiedene Aspekte des Straßenbaus mit den Bewohnern einiger Gemeinden des Nationalparks reden. Diese hatten ihn eingeladen, nachdem sie zunächst am Protestmarsch teilgenommen hatten, der vor gut einem Monat begonnen wurde. Mittlerweile aber haben sie den Marsch wieder verlassen.

Unterdessen verhandelt die Regierung unter Führung von Außenminister David Choquehuanca mit den Protestmarschierern in La Embocada (Beni). Nachdem die Regierung mit insgesamt zehn Ministern zu den Gesprächen angereist war, ist der Marsch vorübergehend ausgesetzt worden. Choquehuanca lud die Führer der Bewegungen, die den Protest unterstützen, erneut zu Gesprächen in den Präsidentenpalast nach La Paz ein. Er betonte, dass es darum gehen müsse, einen Kompromiss zwischen der Entwicklung des Landes und dem Schutz der "Mutter Erde" (Pachamama) zu finden.