Venezuela koppelt Entwicklungsfonds stärker an Ölpreis

Caracas. Die venezolanische Regierung hat am Freitag vergangener Woche eine stärkere Bindung ihres nationalen Entwicklungsfonds (FONDEN) an den Ölpreis beschlossen. Oberhalb eines Weltmarktpreises von 70 US-Dollar pro Barrel Rohöl sollen 80 Prozent der Mehreinnahmen in den Fonds fließen, oberhalb von 90 Dollar sogar 90 Prozent. Mit der Stärkung des Entwicklungsfonds sollen nach Angaben der Regierung die Mehreinnahmen aus den derzeit hohen Ölpreisen in noch höherem Maße der Sozialpolitik des Landes zugeführt werden.

Die enorme Ausgabensteigerung im Bereich der Sozialpolitik hatte in Venezuela in den letzten Jahren zu steigender Inflation und Haushaltsdefiziten geführt und dabei die Lohnzuwächse der Bevölkerung weitgehend aufgezehrt. Deshalb kündigte Chávez gleichzeitig an, auch in diesem Jahr zum 1. Mai den Mindestlohn zu erhöhen.

Das US-amerikanische Markt- und Meinungsforschungsinstitut Gallup hatte am Donnerstag eine Umfrage veröffentlicht nach der sich die venezolanische Bevölkerung bei der Beurteilung ihrer Wohlstandsentwicklung auf einem weltweiten Spitzenplatz sieht. Hinter den Skandinavischen Ländern, Kanada und Australien liegt das südamerikanische Land auf Platz 6 des Rankings.