Chávez erhöht Mindestlohn um 26,5 Prozent

Caracas. Der Mindestlohn in Venezuela wird im laufenden Jahr in zwei Schritten erhöht. Zunächst wird das Mindesteinkommen zum 1. Mai um 15 Prozent erhöht. Am 1. September folgen dann weitere 10 Prozent. Dies erklärte am Montag der Präsident Venezuelas, Hugo Chávez, in einer Sitzungs des Ministerrats. Der Mindestlohn steigt damit von aktuell 1.224 Bolívares (etwa 195 Euro) auf 1.548 Bolívares (etwa 246 Euro) im Herbst. Dies entspricht einer Steigerung von etwa 26,5 Prozent.

Die Erhöhung des Mindestlohns blieb damit deutlich hinter den Forderungen der Gewerkschaften zurück. Der regierungsnahe Gewerkschaftsdachverband UNETE war, genauso wie die Kommunistische Partei Venezuelas (PCV), für eine degressive Anhebung aller Löhne eingetreten. Während Löhne bis zum zweifachen des aktuellen Mindestlohns um 40 Prozent steigen sollten, hätten besser verdienende eine niedrigere Erhöhung erhalten. Auch der oppositionelle Dachverband CTV hatte einen um 40 Prozent höheren Mindestlohn gefordert.

Wie der Vorsitzende des venezolanischen Statistikinstituts (INE), Elías Eljuri, gegenüber Medien erklärte, deckt der Zuwachs etwa die erwartete Inflation ab. Er hob jedoch hervor, dass die Zahl derjenigen abnehme, die lediglich den Mindestlohn erhielten. Darüber hinaus arbeitete in den meisten Familien mehr als eine Person, so Eljuri.

Ebenfalls werden mit der angekündigten Erhöhung die Renten der öffentlich beschäftigten erhöhen, da sich diese am Mindestlohn orientieren.