Honduras / Medien

Polizei schließt erneut Basisradio in Honduras

Tegucigalpa. Bei einer Razzia haben 300 Polizisten am 15. Februar erneut das Basisradio La Voz de Zacate Grande in Honduras geschlossen. Die schwerbewaffneten Sicherheitskräfte fahndeten nach Bewohnern und Führungspersonen von Organisationen, die der Landbesetzung beschuldigt werden. Ein Gericht hatte Haftbefehle gegen fünf Anführer lokaler Basisorganisationen ausgestellt. Neben Landbesetzung wird ihnen auch Steuerhinterziehung im Zusammenhang mit dem Betreiben des Basisradios La Voz de Zacate Grande vorgeworfen, weshalb die Schließung des Senders angeordnet worden war.

Der Weltverband der Community-Radios, Sektion Lateinamerika und Karibik (AMARC-ALC) äußerte "Besorgnis, angesichts des massiven Aufgebots von Sicherheitskräften“. Es werde versucht, über indirekte Maßnahmen wie Strafprozesse, Basismedien wie den Sender La Voz de Zacate Grande zum Schweigen zu bringen, warnt AMARC-ALC.

Ende Januar hatte sich auch der UN-Sonderbotschafter für Meinungsfreiheit, Frank de La Rue, zu Wort gemeldet und die anhaltende Gewalt und Verfolgung von Basisradios in Honduras kritisiert. Er sei besorgt über die Gangart, welche die Regierung von Porfirio Lobo gegenüber diesen Sendern an den Tag lege. Bereits im Juni 2010 war Radio La Voz unter dem gleichen Vorwand durchsucht und geschlossen worden.