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Friedliches Zusammenleben in der Araucanía? Nur ein Mythos der Sieger

Debatte über ein Monument für Mitglieder der Mapuche, Indigene aus der Region Araucanía, die während der chilenischen Diktatur ermordet wurden und "verschwanden"

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"Monumento a la Araucanía", Plaza de Armas, Temuco
"Monumento a la Araucanía", Plaza de Armas, Temuco. Oben in der Mitte die Machi, links der Soldat der "Pacificación", in der Mitte Caupolicán, rechts Alonso de Ercilla. Im Hintergrund der Turm der Kathedrale von Temuco.

Sie waren mehr als bloße Zahlen oder Namen, sie waren Menschen und träumten von einer besseren Gesellschaft: die unter der chilenischen Diktatur ermordeten Mapuche. Dies will die Organisation AID Mapuche mit ihrem geplanten Monument zeigen. Das Monument ist in Form und Anliegen neu in der öffentlichen Erinnerungslandschaft rund um Temuco, der Hauptstadt der neunten Region Chiles. Diese wird nach wie vor vom Mythos der chilenischen Einheit geprägt.

Sie sieht aus, als würde sie für ewig hier stehen, die Hände gegen den Himmel gestreckt und ihre Trommel schlagend: die Machi, höchster Punkt des "Monumento a la Araucanía" auf dem zentralen Platz Temucos. Die Medizinerin der Mapuche nimmt einen prominenten Platz in dem Monument ein, das einen Mythos vom Verschmelzen und gegenseitigen Sichbefruchten zwischen spanischen respektive chilenischen Eroberern und Mapuche vorgibt. Darin sind Spanier und Mapuche abgebildet. Sie alle erscheinen als Vorfahren einer neuen Gruppe von Menschen, welche sowohl die positiven Eigenschaften der spanischen "Rasse" als auch jene der Mapuche vereint: der Chilenen. Das Verschmelzen zweier Völker als Grundlage für die starke chilenische Rasse, so der Philosoph und organisierte Mapuche Vicente Painel, ist eine Fantasie, der linke und rechte Nationalisten nachhingen und teilweise noch immer nachhängen. Dass die im Monument abgeblideten Personen einander den Rücken zukehren, erachtet Painel als entlarvend dafür, wie wenig der Künstler die Araucanía tatsächlich als Ort des gleichwertigen interkulturellen Zusammenlebens betrachtete.

Das friedliche Zusammenleben ist eine Illusion

Hernán Curiñir, der unweit des Plaza de Armas an seinem Schreibtisch in einem kleinen Büro sitzt, glaubt nicht an die angebliche Einheit und den Frieden in der Araucanía. Das "Monumento a la Araucanía" wurde 1990 im Beisein des Diktators Augusto Pinochet eingeweiht. Unter dessen Regime wurden zahlreiche Andersdenkende umgebracht, oder sie "verschwanden". So wie auch Curiñirs Bruder Nelson. "Gesucht: Während er verlegt wurde, ist der Extremist Nelson Vladimiro Curiñir Lincoqueo geflohen." Hernán Curiñir zitiert die Zeilen, die sein Leben geprägt haben, aus dem Gedächtnis. Das betreffende Militärdekret wurde am 5. Oktober 1973 in der Zeitschrift "El Mercurio" veröffentlicht, wie Curiñir erklärt – noch kein Monat war seit dem Putsch Pinochets vergangen. Laut Dekret hätte der Bruder verlegt werden sollen, um ihn zu befragen. Doch für Curiñir ist klar: Als das Dekret veröffentlicht wurde, war sein Bruder Nelson bereits ermordet worden. Das Dekret diente den Funktionären der Militärdiktatur dazu, ihre Tat zu vertuschen. Nelson galt als "verschwunden". Erst 17 Jahre später konnte ihn seine Familie, zusammen mit vielen politisch Gleichgesinnten sowie Freundinnen und Freunden, begraben. Erst dann fand man seine Überreste, konnte ihn identifizieren und beweisen, dass er ermordet worden war. Derzeit liegt Nelsons Fall beim Interamerikanischen Gerichtshof für Menschenrechte.

Eine alternative Perspektive auf Geschichte und Gegenwart

Hernán Curiñir, damals ein junger Student und Mitglied der Kommunistischen Partei, verließ Chile kurz nach dem "Verschwinden" seines Bruders und lebte mehrere Jahre im argentinischen Exil. Von da aus ging er nach Santiago de Chile und führte vorerst das Leben eines erfolgreichen Unternehmers. Heute ist er in den Süden Chiles zurückgekehrt: in die Araucanía, jene Region des heutigen Chiles, welche bis 1882 ein unabhängiges Gebiet der Mapuche war. Dort ist Curiñir Präsident des Vereins für Mapuche-Forschung und -Entwicklung (AID Mapuche). Ein wichtiges Anliegen der Vereinsmitglieder ist es, Geschichte und aktuelle Politik zu erforschen. Normalerweise seien es die "Sieger", welche das Anrecht auf die Deutung der Geschichte hätten, so Vicente Painel. Die AID Mapuche betrachtet Geschichte und Gegenwart aus einer alternativen Perspektive. Auf der Grundlage ihrer Erkenntnisse wollen die Vereinsmitglieder konkrete Projekte realisieren, um die Entwicklung der Region voranzubringen. Sie streben eine "economía endógena" an: eine Wirtschaftsweise, die mit lokalem Wissen, lokalen Ressourcen und nach lokalen Bedürfnissen funktioniert. Sie sind weder einverstanden mit der Entwicklungspolitik der Nationalen Kommission für indigene Entwicklung (Conadi) noch mit der Weise, in welcher sich das Leben in der Araucanía und in ganz Chile nach dem Willen der chilenischen Regierung gestalten soll. Die AID Mapuche wendet sich klar gegen die staatliche Politik und träumt von der Unabhängigkeit der Mapuche in ihrem Territorium. Andere Mapuche bejahen den chilenischen Staat. Es gibt keine einheitliche Politik der Mapuche.

Die chilenische Regierung spricht von Interkulturalität. Doch mit Interkulturalität sei im offiziellen Diskurs immer eine Unterordnung der Mapuche unter die Kolonialkultur gemeint, sagt Gloria, Grundschullehrerin und Mitglied der AID Mapuche.

Am Eingang zum Gefängnis in Temuco gibt es Tafeln auf Spanisch und Mapudugun. Viele Mapuche sind hier inhaftiert. An den Seitenwänden des Gefängnisses fordern Graffiti "Freiheit für die politischen Gefangenen der Mapuche". Die Kathedrale von Temuco ist ebenfalls eine Manifestation der ungleichen Machtverhältnisse: Traditionelle Mapuche-Ornamente schmücken die Türen und den Innenbereich. Traditionelle Zeichen und Bilder aus der Mapuche-Kultur werden aufgenommen, es herrscht ein scheinbares Nebeneinander. Doch die Präsenz einiger Mapuche-Symbole ändert nichts am Zweck der Kathedrale. Die Mapuche-Zeichen haben da Platz, wo sie nichts an der katholischen Ideologie ändern. Laut Miguel Sánchez, einem ehemaligen Mitarbeiter im Institut für indigene Studien an der Universidad de la Frontera, Temuco, dient der Einbezug einiger Mapuche-Zeichen dazu, Mapuche in die Kirche zu locken und zum Katholizismus zu konvertieren. Ähnliche Praktiken pflegen bestimmte evangelikale Freikirchen in der Region, deren Mitgiederzahlen stetig steigen und welche die Mapuche-Rituale als Teufelsanbeterei verbieten.

Wie in der Kirche, so sei es auch in der Schule, meint Gloria. Die Interkulturalität sei so lange akzeptiert, wie sie nicht die herrschenden Machtverhältnisse ins Wanken bringe - vermutlich sei das der Grund, warum sie soeben entlassen worden sei. Und dies, obwohl sie in einer Stadt arbeitet, deren Bürgermeister Mapuche ist. Jedenfalls habe er einen Mapuche-Namen. Sein Denken aber, so Gloria und Curiñir, sei nicht mapuche. Damit sei er nicht alleine. Viele Mapuche in der Geschichte und der Gegenwart, die ranghohe Posten im Staat erreichen konnten oder auf andere Weise mit den Eroberern "kollaborierten", hätten auch nicht als Mapuche gedacht. Curiñir benutzt das Wort "Kollaboration" bewusst, weist auf seine Bedeutung im Zweiten Weltkrieg hin und will es mit all seiner anklagenden Bitterkeit verstanden wissen. Álvaro Bello, Direktor des Instituts für indigene Studien an der Universidad de la Frontera, zuckt bei solchen Äußerungen zusammen. Er hält es für gefährlich, wenn sich bestimmte unterdrückte Gruppen abspalten wollen und nicht wollen, dass andere ihre Situation deuten. Ein Monument nur für Opfer der Diktatur, die Mapuche waren? Das sei sicherlich in Ordnung. Aber man müsse vorsichtig sein, so Bello. Painel kontert, Bellos Universität sei eben nicht nur dem Namen nach die "Universität der Grenze", sondern auch aufgrund des dort gepflegten Denkens. Stereotypen dominierten in der ethnologischen Forschung oft das Bild der Mapuche; als Epistemologie der Mapuche gelte vielen Forschenden etwas, das vor mehreren Hundert oder vor 1.000 Jahren aktuell gewesen sei und nicht mit der politischen Aktualität zusammenhänge.

Kontinuität von Ungerechtigkeit und Stereotypen in der Araucanía

Wer ist Mapuche? Diese Frage kann sich erst seit der spanischen Eroberung der Mapuche stellen, vor der die Bezeichnung Mapuche eine andere und weniger wichtige Bedeutung hatte als danach. Entsprechend gaben auch oft die Eroberer Antworten auf diese Frage. Und ihre Antworten prägen bis heute das Bild "der Mapuche". Das "Monumento a la Araucanía" ist eine Verkörperung dieses Bildes. Die Trommel in den Händen der Machi steht für die Spiritualität der Mapuche, die in ihrer vermeintlich authentischen Urtümlichkeit fasziniert und zu Urmythen verklärt werden kann. Doch tatsächlich lassen sich die interkulturellen Spitäler Chiles an einer Hand abzählen. Die Rede von einer Vermischung der Kulturen hat wenig mit handfester Politik zu tun. Sie findet ihren konkretesten Gegenstand wohl in den zahlreichen Kindern, welche spanische und chilenische Soldaten und Siedler mit Mapuche-Frauen zeugten. Heute weist die regional starke Verbreitung gewisser Nachnamen auf diese - von einem starken Machtgefälle und sicherlich oft von Gewalt geprägten - sexuellen Beziehungen hin. Die "exotische" Machi im Monument erscheint vor diesem Hintergrund auch als Objekt des Begehrens der Eroberer.

Die vier Personen, welche rund um die Machi abgebildet sind, verweisen auf weitere Stereotypen über die Mapuche. Der Mapuche Caupolicán ist Sinnbild für "den Mapuche" als unerbittlichen Krieger und dient gar als Projektionsfläche für faschistische Fantasien. Auch der Diktator Pinochet hatte sich zum Lonko, also zum Vorsitzenden einer Mapuche-Gemeinschaft, erklären lassen, wie Vicente Painel erzählt. Für Pinochet hatte "Lonko" wohl einen ähnlich mythischen Klang, wie es das Wort "Häuptling" für viele Karl-May-Fans hat.

Neben Caupolicán steht Alonso de Ercilla, dessen Lanze die Form eines Kreuzes hat. Er ist der Autor des berühmten Epos "La Araucanía", dem auch die Figur des Caupolicán entstammt. Caupolicán, wie der ebenfalls in de Ercillas Epos beschriebene Lautaro gelten heute auch vielen Mapuche als Vorbilder und Helden, ihre historische Existenz ist im kollektiven Gedächtnis nicht umstritten. Alonso de Ercilla steht somit dafür, dass die Deutungsmacht darüber, was die Araucanía ist und sein soll, sehr lange in den Händen der Eroberer lag. Die chilenische Politik wird nach wie vor sehr stark hiervon geprägt. Die Präsenz eines fleißigen säenden  Siedlers im Monument weist darauf hin, dass die Mapuche ab Ende des 19. Jahrhunderts oft als faul und dem Alkohol zugeneigt betrachtet wurden.

Konfliktive Erinnerungen

Die letzte im Monument abgebildete Person ist ein Soldat der sogenannten "Befriedung der  Araucanía". Hinter diesem Namen verbirgt sich ein jahrzehntelanger Eroberungskrieg, der im 19. Jahrhundert ausgefochten wurde. Zuvor hatten die Spanier und der chilenische Staat das Gebiet der heutigen Araucanía, begrenzt durch die Flüsse Bio Bio und Toltén, nicht einnehmen können. Hier lebten die Mapuche bis zur endgültigen Eroberung durch Chiles Armee um das Jahr 1881 unabhängig von Spanien. Chile brach kurz nach seiner Unabhängigkeit das Abkommen mit den Mapuche und machte sich an die Eroberung von deren Gebieten. Dabei wurden nicht nur Tausende Mapuche umgebracht, das Land enteignet und Rukas, die Häuser der Mapuche, verbrannt. Die Eroberung beinhaltete auch den Anspruch, die Mapuche in den chilenischen Nationalstaat zu "integrieren", sie also zu "chilenisieren" und ihre Kultur und Identität zu zerstören. Dass hierfür noch immer der Begriff "Pacificación" (Befriedung) verwendet wird, ist ein Zeichen für die nach wie vor andauernde Ungerechtigkeit in der Region. Auch das "Monumento a la Araucanía" und der heutige Umgang damit zeuge von der Kontinuität zwischen der Diktatur Pinochets und den folgenden demokratischen Regierungen, so Miguel Sánchez. So konfliktiv wie die Erinnerung an die Eroberung der Araucanía ist die Erinnerung an die Diktatur. Rechte Parteien huldigen nach wie vor Pinochet und hüten sich davor, das Wort "Militärdiktatur" auf dessen Regierungszeit anzuwenden. Für linke Parteien ist klar, dass Pinochet ein Mörder war und zudem ein verlängerter Arm der USA im Kalten Krieg. In Chile haben nach 1990 mehrere Wahrheitskommissionen gearbeitet, es gibt in Santiago ein großes Museum für die Erinnerung und die Menschenrechte. Dessen Ziel ist der Friede, ist die Einigkeit zumindest darüber, dass viele Menschen zwischen 1973 und 1990 stark gelitten haben. Selbst diese Einigkeit gibt es in Chile nach wie vor nicht.

Unsichtbare Mapuche

Etwa 30 Minuten von dem Plaza de Armas entfernt, auf dem Grünstreifen in der Mitte einer der großen Alleen rund um Temucos Zentrum, liegt der Parque por la Paz (Park für den Frieden). Hier erinnert eine unscheinbare Mauer mit Hunderten von Namen an während der Diktatur "Verschwundene" und Ermordete, deren Familien in der Araucanía ansässig sind. Die "Chilenisierung" der Mapuche hatte unter anderem zur Folge, dass viele Mapuche-Namen hispanisiert wurden. In der hispanisierten Form stehen nun die Namen von "verschwundenen" und ermordeten Mapuche neben den Namen weiterer "Verschwundener" und Ermordeter. Vor dem Monument in den Boden eingelassen ist ein Gedicht auf Spanisch und auf Mapudungun, ebenso ein Mapuche-Ornament. Dieses ist zwar groß, dennoch ist es beinahe unsichtbar im Plattenboden. Gänzlich unsichtbar sind die Namen vieler "verschwundener" und ermordeter Mapuche, deren Familien den Verlust ihrer Angehörigen nicht gemeldet hatten. Aus Angst vermutlich, so Miguel Sánchez.

Ein Monument, das nicht von den ewigen Siegern diktiert wird

Unweit von Temuco liegt die Stadt Nueva Imperial, die ein interkulturelles Spital beherbergt und auf deren zentralem Platz vor wenigen Jahren neue Statuen eingeweiht wurden. Es sind Holzstatuen, die an einen Lonko erinnern sowie Elemente aus der Mythologie und von Ritualen der Mapuche repräsentieren. Rosendo Huenuman, zu Zeiten Salvador Allendes Abgeordneter im nationalen Parlament Chiles und einer der bekanntesten Mapuche-Politiker, weist lobend auf diese Statuen hin. Er sieht sie als Alternative zu dominierenden Klischees über die Mapuche. Sie wurden von einem Mapuche-Künstler geschaffen und von einem Mapuche-Bürgermeister eingeweiht.

Das von der AID Mapuche geplante und dank eines Wettbewerbs des chilenischen Instituts für Menschenrechte (INDH) durch EU-Gelder finanzierte Monument geht noch weiter bezüglich der Wiederaneignung von Erinnerung: Nicht nur die Ausgestaltung des Monuments unterscheidet sich von bestehenden Monumenten, sondern auch die Art, wie es entstehen soll, und die Erinnerungstradition, an die es damit anknüpft. Das Monument mischt Elemente westlicher Erinnerungsobjekte – Namenstafeln, Statuen – mit Elementen der traditionellen Erinnerung von Mapuche. So werden die betroffenen Familien Erde von ihren Grundstücken an den künftigen Erinnerungsort tragen. Dieser wird ein Kuel, ein pyramidischer Hügel aus der zusammengetragenen Erde. Das Territorium, die Erde, ist in der Mapuche-Tradition aufs Engste mit Vorfahren und Erinnerung verknüpft. Der Erinnerungsort wird also ein "heiliger Ort" für Mapuche werden und somit  „intra- und interkulturell“ von Bedeutung sein, wie die AID Mapuche schreibt.

Der Ort, wo das neue Monument bis im November entstehen soll, liegt außerhalb von Temuco auf dem Gebiet der Gemeinde Nueva Imperial. Es ist ein Ort, wo die Leichen mehrerer während der Diktatur ermordeter Mapuche gefunden wurden. Der Kuel und die Namen sowie das geplante Buch sollen daran erinnern, dass diese weder bloße Opfer noch bösartige Terroristen waren, sondern "Menschen, die von einer besseren Welt träumten und sich für eine solche einsetzten", wie Hernán Curiñir erklärt. Dies sei zentral für die Identitäsbildung der Mapuche, so Curiñir. Es brauche positive Vorbilder, damit Mapuche sich als solche identifizieren könnten. Das Monument der AID soll also nicht einfach an „Opfer“ erinnern, sondern an Visionen gemahnen und den Kampf für diese neu beleben. Bereits bei der jüngsten Volkszählung im Jahr 2013 haben sich in Chile viel mehr Personen als Mapuche deklariert, als dies bei der vorherigen Volkszählung der Fall war. Mapuche zu sein gilt vielen Menschen aus verschiedenen Gründen wieder als positives Attribut, jedenfalls nicht als Grund für Scham wie noch wenige Jahre zuvor. Dennoch gelten vielen Chileninnen und Chilenen die Mapuche insgesamt als Terroristen, welche Wälder anzünden und Großgrundbesitzer ermorden. Vor diesem Hintergrund blickt Vicente Painel optimistisch auf einen geplanten Spielfilm über den Mapuche-Krieger Lautaro, auch wenn dieser pathetisch und kitschig zu werden verspricht. Denn gewiss habe der Film zur Folge, dass bald ganz viele chilenische Kinder Mapuche sein wollten. Und diese positive Identifikation sei Grundlage für Veränderungen zum Guten.