Brics-Gipfel 2024: Brasiliens Präsident will regionales Gleichgewicht bei Erweiterung

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Präsident Lula da Silva. Ab dem 1. Januar 2025 wird Brasilien für ein Jahr den Vorsitz des Forums übernehmen
Präsident Lula da Silva. Ab dem 1. Januar 2025 wird Brasilien für ein Jahr den Vorsitz des Forums übernehmen

Brasília. Der brasilianische Präsident Luiz Inácio Lula da Silva wird beim nächsten Brics-Gipfel für ein Gleichgewicht zwischen allen Regionen der Welt bei der Erweiterung der Gruppe plädieren.

Das Treffen der Brics-Staaten findet vom 22. bis 24. Oktober im russischen Kasan statt. Dort werden Ägypten, Iran, die Vereinigten Arabischen Emirate und Äthiopien als neue Vollmitglieder begrüßt. Als mögliches zukünftiges Mitglied wird auch Saudi-Arabien teilnehmen.

Darüber hinaus werden 32 weitere Länder zu dem internationalen Treffen erwartet. Bis zum vergangenen Jahr bildeten nur Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika die Brics-Gruppe.

Zu den Diskussionspunkten der Mitgliedsländer auf dem Treffen in Kasan gehört die Festlegung von Kriterien für die Aufnahme weiterer Staaten als assoziierte Mitglieder in den Block. Als Vorbedingungen gelten die Aufrechterhaltung freundschaftlicher Beziehungen zu den derzeitigen Mitgliedern, die Nichtunterstützung von Wirtschaftssanktionen, die ohne Genehmigung der Vereinten Nationen verhängt werden, und die Unterstützung der Reform der Vereinten Nationen, einschließlich des Sicherheitsrates.

"Dies ist ein sehr wichtiger Punkt, nicht nur für Brasilien, sondern auch für andere Länder wie Indien und Südafrika, die dies ebenfalls betont haben", sagte Eduardo Paes Saboia, stellvertretender Außenminister für Asien und den Pazifik, auf einer Pressekonferenz.

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Ein weiteres zu berücksichtigendes Kriterium sei die geografische Repräsentation. "Es gibt Regionen, die in den Brics unterrepräsentiert sind", sagte Paes. Brasilien werde aber kein bestimmtes Land nominieren.

Auf der Tagesordnung des Gipfels stehen auch Diskussionen über Strategien, um die Abhängigkeit vom Dollar im Handel zu verringern, sowie über die Stärkung von Finanzinstitutionen außerhalb des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Weltbank.

Die Brics-Staaten werden auch globale Themen wie die Krise im Nahen Osten, die politischen und finanziellen Aktivitäten der Gruppe und die Zusammenarbeit für eine nachhaltige und integrative Entwicklung erörtern.

Ab dem 1. Januar 2025 wird Brasilien für ein Jahr den Vorsitz des Forums übernehmen. Derzeit hat Russland den Vorsitz inne.

Paes sagte, Brasilien werde eine "proaktive" und "strenge", aber "ergebnisorientierte" Rolle als Vorsitzender spielen und erinnerte daran, dass die Neue Entwicklungsbank gerade unter der Führung des südamerikanischen Landes gegründet wurde.