Lithium in Bolivien: Weiteres Abkommen mit chinesischen Unternehmen

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Arce bei der Vertragsunterzeichnung mit Vertretern Boliviens und des chinesischen Konsortiums
Arce bei der Vertragsunterzeichnung mit Vertretern Boliviens und des chinesischen Konsortiums

La Paz. Im Beisein des bolivianischen Präsidenten Luis Arce hat das Staatsunternehmen Yacimientos de Litio Bolivianos (YLB) ein neues Abkommen mit dem chinesischen Konsortium CATL, BRUNP & CMOC (CBC) unterzeichnet. Die Vereinbarung sieht die Errichtung einer Lithiumkarbonat-Pilotanlage unter Verwendung der neuen "direkten Lithiumextraktion" (Extracción Directa del Litio - EDL) vor. Das Verfahren soll schonender für die Umwelt sein. Die Investitionen belaufen sich auf 90 Millionen US-Dollar.

Es handelt sich um das zweite Abkommen seiner Art mit der chinesischen Firma. Das erste wurde am 20. Januar 2023 unterzeichnet und umfasste eine Investition von 1,4 Milliarden Dollar.

YLB-Präsidentin Karla Calderón betonte, dass das neue Abkommen nun die direkte Erprobung der neuen EDL-Technologie beinhalte und es sich somit um einen weiteren wichtigen Schritt bei der Umsetzung der Lithiumindustrialisierung des Landes handelt.

Im Dezember wurde bereits ein Abkommen zur EDL-Lithiumextraktion mit dem russischen Unternehmen Uranium One Group geschlossen (amerika 21 berichtete).

Calderón führte weiter aus, dass die neue Pilotanlage in Colcha K zunächst eine Anfangskapazität von 2.500 Tonnen Lithium-Karbonat pro Jahr haben und im zweiten Schritt 25.000 Tonnen pro Jahr produzieren solle.

Der Oppositionsabgeordnete der Comunidad Ciudadana, José Guillermo Benavides, kritisierte, dass die Regierung mit dem chinesischen Unternehmen lediglich "experimentieren" würde.

Präsident Arce erklärte hingegen, dass es sich um einen weiteren wichtigen Schritt auf dem Weg in das Zeitalter der Industrialisierung der natürlichen Ressourcen des Landes handle und wies zeitgleich das Ministerium für Kohlenwasserstoffe und Energie an, die nächste internationale Ausschreibung zur Industrialisierung von Lithium zu starten.

Diese richte sich an alle Länder und Unternehmen, die an Investitionen und der Bereitstellung von neuen Technologien interessiert seien, erklärte Calderón dazu. YLB sei auf der Suche nach strategischen Partnern, die das Geschäftsmodell des plurinationalen Staates zur Lithiumindustrialisierung respektieren.

Des Weiteren betonte sie, wie transparent die bisherigen Unternehmen ausgewählt worden seien und stellte die Erprobung der EDL-Technologie in den Mittelpunkt, die zukünftig zur industriellen Ausbeutung der Ressource angewendet werden soll.