Mexiko / Umwelt

Mexiko: Behörden schließen Bergbaumine nach Dammbruch

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In Durango wurde eine Mine nach dem Austritt großer Mengen chemischer Substanzen vorübergehend geschlossen
In Durango wurde eine Mine nach dem Austritt großer Mengen chemischer Substanzen vorübergehend geschlossen

Durango. Die mexikanische Bundesanwaltschaft für Umweltschutz (Profepa) hat vorübergehend die Anlagen der Blei- und Zinkmine Exportaciones de Minerales de Topia (EMITSA) im nordmexikanischen Durango geschlossen, nachdem am 1. Mai ein Abraum-Damm gebrochen war. Das Bergbauunternehmen berichtete zuvor, dass aus seinen Anlagen 5.000 Liter Rückstände aus einem Auffangbecken in die Umwelt gelangt seien, die chemische Substanzen enthalten haben. Die Mitarbeiter von Profepa stellten jedoch bei einem Inspektionsbesuch des Unfallortes in San José de Los Manzanos im Bezirk Canelas fest, dass schätzungsweise knapp sechs Millionen Liter verunreinigten Wassers aus dem Abraum gelangt sein sollen.

Nach Angaben der Umweltbehörde brach der Damm aufgrund des Erreichens seiner Kapazitätsgrenze. Der Klärschlamm bedeckt eine Fläche von fast achttausend Quadratmetern mit Kiefern und Eichen. Außerdem wurden Klärschlammrückstände auf mehreren Kilometern im nahegelegenen Fluss San Bernabé beobachtet, der in den Fluss Humaya und anschließend in das größte Wasserkraftwerk Durangos fließt. Die Tage vor der Umweltkatastrophe verzeichnete die Umgebung gemäß Lokalpresse starke Regenfälle.

Die Schließung eines Bergaubetriebs nach einem Dammbruch ist in Mexiko keine Selbstverständlichkeit. Doch während die Profepa eine Klage wegen Umweltverschmutzung und Falschinformation bei der Generalbundesanwaltschaft einreichte, sendete die ebenfalls zur Umweltschutzbehörde Semarnat gehörende Wasserkommission Conagua gegenteilige Signale: Die Gemeinden flussabwärts würden durch Grundwasserquellen versorgt, "womit deren Trinkwasserversorgung nicht [von der Umweltverschmutzung] betroffen ist", wiegelte die Behörde ab.

Die mexikanische Vernetzung der vom Bergbau Betroffenen (REMA) erklärte hingegen in einer Stellungnahme, dass der Schlamm dieser Bergwerke als Resultat des Auslaugeprozesses hohe Konzentrationen von Schwermetallen enthalte und eine Gefahr für Umwelt und Gesundheit bedeute. REMA forderte aus diesem Grund "eine ernsthafte, gründliche und vorbildliche Untersuchung" und hofft darauf, dass diese in einer Verurteilung der Verantwortlichen sowie in der endgültigen Schließung der Firma resultieren werde.