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Kuba schafft Doppelwährung nach und nach ab

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In den staatlich betriebenen Gaststätten verliert der CUC seine Gültigkeit als Zahlungsmittel
In den staatlich betriebenen Gaststätten verliert der CUC seine Gültigkeit als Zahlungsmittel

Havanna. Die kubanische Regierung hat einen weiteren Schritt zur Vereinheitlichung der beiden Währungen des Landes unternommen. Wie das Ministerium für Binnenhandel in einem Kommuniqué bekanntgegeben hat, verliert der konvertible Peso (CUC) in staatlichen Gastronomieeinrichtungen seine Gültigkeit als Zahlungsmittel.

Betroffen sind Restaurants und andere Gastronomieeinrichtungen der staatlichen Firmen Palmares S.A und Cimex. Dort wird demnächst nur noch mit kubanischen Pesos (CUP) bezahlt werden können. Der Schritt soll dazu beitragen, den CUC schrittweise aus dem Verkehr zu ziehen. Anfang des Jahres wurde in einigen Supermärkten Havannas bereits versuchsweise die Ausgabe des Wechselgelds in CUP eingeführt. Wann die Umstellung in allen Einrichtungen abgeschlossen sein soll, wurde bisher noch nicht bekannt.

Wie Kubas Präsident Miguel Díaz-Canel ankündigte, soll der konvertible Peso, der 2004 den US-Dollar als Zahlungsmittel ablöste, noch in diesem Jahr abgeschafft werden. Der kubanische Peso soll dann mit Ausnahme der neuen Devisenläden wieder zum einzigen Zahlungsmittel werden. Ausländische Fremdwährungen werden seit Oktober vergangenen Jahres in spezialisierten Geschäften abgeschöpft, wo unter anderem mit Euro und US-Dollar bezahlt werden kann und in denen begehrte Güter wie Klimaanlagen und Autoteile verkauft werden. Seit Ende Februar sind auch private PKW nur noch gegen Devisen erhältlich.

Supermärkte, Gastronomieeinrichtungen und der übrige Binnenhandel operieren derzeit in CUC und kubanischen Pesos, vielerorts kann mit beiden Währungen bezahlt werden. Mit der Abschaffung des CUC soll auch das gesamte Lohn-, Preis- und Gehaltsgefüge neu organisiert werden. So plant die Regierung unter anderem die teilweise Freigabe der Preise, was mit mehr Autonomie für die staatlichen Unternehmen verbunden werden soll. "Die administrative Steuerung der Wirtschaft soll durch ökonomisch-finanzielle Mechanismen ersetzt werden", erklärte Díaz-Canel am Montag auf der jährlichen Bilanzsitzung des Wirtschaftsministeriums. "Zusammen mit allen Ministerien und Organisationen wurden die größten Hemmnisse entdeckt, welche die Entwicklung der Wirtschaft behindern", so der Präsident.

Als erstes sollen staatliche Gastronomiebetriebe mehr Autonomie in der Betriebsführung erhalten. Korruption und Diebstahl seien in dem Sektor weit verbreitet, wie die Regierung einräumte. Die Belegschaft soll künftig selbst an der Basis über Sortiment und Preisgestaltung entscheiden können. Damit sollen Anreize für mehr wirtschaftliche Effizienz geschaffen werden. Gleichzeitig werden die Subventionen für ineffiziente Betriebe zurückgefahren.

Mit der Ausweitung des elektronischen Zahlungsverkehrs und des Onlinehandels sollen parallel zur Währungsreform Korruption und Spekulation das Wasser abgegraben werden. So werden Baumaterialien bis auf wenige Ausnahmen ab März nur noch gegen Zahlung per Girokarte verkauft werden.