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Venezuela und China schließen neue Wirtschaftsabkommen

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Venezuelas Präsident Maduro auf dem Wirtschaftsforum in Beijing
Venezuelas Präsident Maduro auf dem Wirtschaftsforum in Beijing

Caracas/Beijing. Die Regierungen von Venezuela und China haben im Zuge eines Staatsbesuchs des venezolanischen Präsidenten Nicolás Maduro in Beijing mehr als zwei Dutzend meist wirtschaftliche Kooperationsabkommen unterzeichnet. Maduro war aus Anlass der 16. Sitzung der bilateralen Wirtschaftskommission nach China gereist. Vertreter der chinesischen Regierung sicherten dem südamerikanischen Staat ihre Unterstützung zu.

Nach Angaben venezolanischer Medien unterzeichnete Maduro in Beijing 28 Kooperationsabkommen. Die erweiterte Zusammenarbeit erstrecke sich auf die Erdöl- und Energiewirtschaft, Bergbau, Goldabbau, Stahlindustrie, technologische Zusammenarbeit, Bildung und Kultur, sagte der linksgerichtete Politiker. Zugleich zeigte sich Maduro davon überzeugt, dass die neuen Abkommen ein Regierungsprogramm zur Überwindung der schweren Wirtschaftskrise Venezuelas unterstützten. Die wirtschaftlichen Probleme des Landes führte er einmal mehr auf einen "Wirtschaftskrieg" ausländischer Kräfte zurück.

Laut der regierungskritischen Tageszeitung El Nacional bestehen zwischen Venezuela und China 780 Wirtschaftsprojekte mit einem Gesamtvolumen von umgerechnet 50 Milliarden US-Dollar. "China vertraut darauf, dass die Regierung und das Volk von Venezuela die internen Probleme im rechtsstaatlichen Rahmen bewältigen", zitiert das Blatt den chinesischen Regierungssprecher Geng Shuang, der Venezuela als einen "strategischen Partner" bezeichnete.

Bei Maduros Staatsbesuch wurde auch ein Kredit in Höhe von fünf Milliarden US-Dollar bestätigt, den die chinesische Entwicklungsbank bereits im Juli dieses Jahres für die Sanierung der venezolanischen Erdölindustrie zugesagt hatte. Neue Kredite wurden indes nicht vereinbart. Die in London ansässige Wirtschaftszeitung The Financial Times schrieb, China habe "mehrere kleine Erdölabkommen mit Venezuela geschlossen, aber öffentlich keine Ausweitung der Kredite bestätigt".