ELN verkündet Fortschritt in Friedensgesprächen mit kolumbianischer Regierung

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Händedruck von Santos und ELN-Vertretern
Händedruck von Santos und ELN-Vertretern

Bogota. Im Kolumbien hat der Chef der Guerillaorganisation Nationale Befreiungsarmee (ELN), Nicolás Rodríguez Bautista alias "Gabino", Fortschritte in den laufenden Vorverhandlungen für einen Friedensprozess mit der Regierung von Präsident Juan Manuel Santos bestätigt. Rodríguez sagte, dass 85 Prozent der geplanten Themen für die Verhandlungen zur Beendigung des Konfliktes beschlossen seien.

Über mehrere Punkte werden offenbar noch Diskussionen geführt. Unter anderem geht es dabei um die soziale Transformation der ELN, die Anerkennung der Opfer sowie Garantien für eine politische Beteiligung der ELN. Keinen Konsens gab es auch zu der Frage, wie mit Privatpersonen, die vermutliche oder tatsächlich Mitglieder der ELN im bewaffneten Konflikt waren, umgegangen werden soll. Anders als kämpfende Mitglieder der Guerilla zählen sie nicht als Kombattanten.

Der Generalsekretär der Union Südamerikanischer Nationen (Unasur), Ernesto Samper, empfahl daher am Dienstag, den ehemaligen Friedensbeauftragten des kolumbianischen Staates, Noel Ríos, als Mediator zwischen der Santos-Regierung und der ELN zu berufen. Samper, der von 1994 bis 1998 selbst Präsident Kolumbiens war, bekräftigte, Ríos sei geeignet, um beide Parteien bei ihren Verhandlungen zu unterstützen und so den Friedensprozess voranzubringen.

Seit Januar 2014 befindet sich die ELN in internen Vorgesprächen für Friedensverhandlungen mit der kolumbianischen Regierung. Dies ist eine erste Phase des Friedensprozesses, in der es zunächst nur um die Übereinkunft über eine Agenda für konkrete Friedensverhandlungen geht.

Mit der größten Guerillaorganisation des Landes, den Revolutionären Streitkräften (Farc), führt die Regierung seit Ende 2012 Friedensgespräche.