Hungerstreik bei Coca-Cola in Kolumbien beendet

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Transparent der Gewerkschaft Sinaltrainal: "Für die Verteidigung des Wassers setzt Sinaltrainal sich ein"
Transparent der Gewerkschaft Sinaltrainal: "Für die Verteidigung des Wassers setzt Sinaltrainal sich ein"

Bogotá. Nach einer Verständigung mit der linken Stadtverwaltung von Bogotá haben fünf Coca-Cola-Arbeiter und Mitglieder der Lebensmittelgewerkschaft Sinaltrainal ihren Hungerstreik beendet. Am Montag vergangener Woche hatten sie angekündigt, keine Nahrung mehr zu sich zu nehmen, bis die Regierung bei den Umwelt-, Sicherheits- und Arbeitsbeschwerden der Coca-Cola-Belegschaft eingreift.

Nun werden Mitte dieser Woche Gespräche zu den vom Konzern verursachten Umweltproblemen begonnen. Dafür soll eine Arbeitsgruppe aus Sprechern der Stadtverwaltung, der regionalen Umweltbehörde sowie Vertretern von Sinaltrainal und Coca-Cola gebildet werden.

Vier Punkte soll der Konfliktlösungsausschuss behandeln: die Verseuchung der Feuchtgebiete Capellanía in der Nähe Bogotás durch Coca-Cola; die Konzernschulden von 46 Milliarden Pesos (circa 18,4 Millionen Euro) für die Wasserversorgung durch das öffentliche Versorgungsunternehmen der Stadt; der übermäßige Wasserverbrauch einer geplanten Fabrik in einer Bezirksgemeinde des Stadtdistrikts. Ebenso soll über die Rückgabe von Wasserquellen des Vororts La Calera an die öffentliche Hand gesprochen werden, die momentan von Coca-Cola genutzt werden.

Zugleich hat sich das Arbeitsministerium verpflichtet, Gespräche zwischen Sinaltrainal und Coca-Cola zu begleiten, "um die Probleme zu lösen, die den Hungerstreik verursacht haben". Die Gewerkschaft hatte dem Getränkeunternehmen vorgeworfen, die Sicherheit ihrer Mitglieder in Barrancabermeja durch die Anstellung der Frau eines inhaftierten Paramilitärs in Gefahr zu bringen. Paramilitärs haben in der Vergangenheit zwölf Arbeiter des Konzerns getötet.

Die Streikenden hatten sich auch wegen der repressiven Haltung von Coca-Cola und der Verfolgung von Arbeitern beschwert, die  der Gewerkschaft beigetreten waren. Zu ihren Forderungen gehört die Bildung eines Systems zur Gewährleistung der Sicherheit und zum Schutz der Gesundheit am Arbeitsplatz. Aktuell sind Opfer von Arbeitsunfällen oder Arbeitserkrankungen auf sich allein gestellt.