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Kubas Künstler kritisieren Aktion von Oppositionellen

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Provokativ: Künstlerin Tania Bruguera
Provokativ: Künstlerin Tania Bruguera

Havanna/Washington. Bereits zwei Wochen nach der Wiederaufnahme der diplomatischen Beziehungen zwischen den USA und Kuba gibt es erneut Streit zwischen den Regierungen beider Staaten. Ursache ist das Vorgehen kubanischer Sicherheitskräfte gegen Systemoppositionelle, die in der kubanischen Hauptstadt Havanna eine Protestaktion organisiert hatten. Die US-Regierung kritisierte am Mittwoch die Festnahme der rund 50 Aktivisten.

Organisiert hatte die Veranstaltung auf dem zentralen Platz der Revolution die US-kubanische Künstlerin und Regierungskritikerin Tania Bruguera. Sie war für die von US-Medien angekündigte Aktion aus den USA nach Kuba eingereist. Bevor sie mit gut drei Dutzend Unterstützern ein "offenes Mikrofon" auf dem Platz der Revolution einrichtete, hatten Kuba-kritische Medien wie die in Miami erscheinende Tageszeitung El Nuevo Herald in mehreren Artikeln über das Vorhaben berichtet.

Die US-Regierung reagierte umgehend auf die kurzzeitige Festnahme der Systemgegner in Kuba. "Wir verurteilen scharf die fortdauernde Gängelung und wiederholten willkürlichen Festnahmen durch die kubanische Regierung", hieß es von Seiten des US-Außenministeriums. Es gehe den kubanischen Behörden offenbar darum, "Kritiker zum Schweigen zu bringen, friedliche Versammlungen sowie die Meinungsfreiheit einzuschränken und Bürger einzuschüchtern". Die USA seien "tief besorgt".

Während die kubanische Regierung öffentlich keine Stellung zu der Aktion nahm, kursierte im Internet eine Erklärung des kubanischen Schriftsteller- und Künstlerverbandes UNEAC. "Diese Aktion verfolgt kein anderes Ziel, als die Verhandlungen (zwischen Kuba und den USA) zu sabotieren, die vielen Menschen Hoffnung gegeben haben – vor allem den elf Millionen Kubanern", heißt es in der Erklärung, die amerika21 auf Deutsch dokumentiert. Die Aktion Brugueras werde, "wenn überhaupt, von einigen wenigen bezahlten Aktivisten begleitet, deren politisches Handeln von Präsident Obama selbst für gescheitert erklärt worden ist", so die UNEAC weiter.