Neue Gewaltwelle in Venezuela: Soldat und Unbeteiligter erschossen

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Brennende Barrikaden in Caracas.
Brennende Barrikaden in Caracas.

Caracas. Nach einem Abflauen der Proteste in Venezuela ist es am Mittwoch erneut zu einem massiven Gewaltausbruch seitens radikaler Oppositionsgruppen gekommen. Nach Angaben der venezolanischen Tageszeitung Últimas Noticias wurden bei bewaffneten Angriffen auf Sicherheitskräfte und unbeteiligte Personen drei Menschen erschossen und mehr als 50 verletzt, viele von ihnen ebenfalls durch Schüsse. Präsident Nicolás Maduro kündigte daraufhin "drastische Schritte" an, um die politische Gewalt einzudämmen.

In Venezuela laufen seit einem Monat teils gewalttätige Proteste, die sich in erster Linie gegen wirtschaftliche Probleme wenden und die Absetzung der Regierung fordern. Die Staatsführung bezeichnet die Proteste als Putschversuch und verweist darauf, dass die Demonstrationen in nur 18 von 335 Verwaltungsbezirken des Landes stattfinden. Es sei daher falsch, von landesweiten Protesten zu sprechen.

Der Mittwoch war nach Zählung von Últimas Noticias "der gewalttätigste Tag seit Beginn der Proteste". In den Städten Valencia, Maracaibo, Barquisimeto und Caracas habe es Verletzte gegeben, als Gruppen von Demonstranten mit der Nationalgarde, der Polizei und Motorradgruppen zusammenstießen. Die drei Toten waren in der in der Stadt Valencia zu beklagen. Von Schüssen tödlich getroffen wurde ein 23-jähriger Student, der nicht an Demonstrationen teilgenommen hatte. Zudem wurde ein 36-jähriger Soldat der Nationalgarde erschossen. Beim dritten Toten, einem 42-jährigen Mann, blieben die Hintergründe zunächst unklar.

Im Osten von Caracas plünderten gewalttätige Gruppen den Sitz des Ministeriums für Wohnungsbau und zerstörten Teile des Gebäudes.