Opferangehörige von Massaker in Paraguay werden weiter verfolgt

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Demonstration von Opferangehörigen in Curuguaty
Demonstration von Opferangehörigen in Curuguaty

Asunción. Unterstützer der "Kommission der Opfer des Massakers von Curuguaty" haben vor der Generalstaatsanwaltschaft in der paraguayischen Hauptstadt Asunción demonstriert. Ihr Protest richtet sich gegen einen Haftbefehl, den der Staatsanwalt José Zarza gegen drei Mitglieder der Kommission ausgestellt hat. Martina Paredes, Mariano Castro und Darío Acosta wird vorgeworfen, sich ein fremdes Grundstück angeeignet zu haben. Sie hatten auf den Ländereien in Marina Cue eine Farm betrieben, die sowohl zur Selbstversorgung diente als auch zur Erinnerung an ihre Familienangehörigen, die auf demselben Gelände erschossen worden waren.

Am 15. Juni 2012 hatte die Polizei dort eine Siedlung von Bauern geräumt. Bei der gewaltsamen Räumung, die als "Massaker von Curuguaty" bekannt wurde, starben 17 Menschen - elf Bauern und sechs Polizisten.

Noch immer ist nicht juristisch geklärt, wem die Ländereien gehören. Die Firma, die das Gelände für sich beansprucht, heißt Campos Morombí. Sie gehört zur Riquelme-Gruppe, die sich im Besitz des inzwischen verstorbenen Politikers der Colorado-Partei, Blas Riquelme befindet.

Die Demonstrierenden beklagten die Verfolgung, der die Mitglieder der Opferkommission ausgesetzt seien. Zudem erinnerten sie an den Aktivisten und wichtigen Zeugen des Massakers, Vidal Vega, der 2012 ermordet worden war.

Im Fall des Massakers wird lediglich gegen zwölf Bauern prozessiert, die vom Staatsanwalt Jalil Rashid angeklagt worden sind. Das Massaker von Curuguaty war Auslöser für das Amtsenthebungsverfahren, durch das der damalige Präsident Fernando Lugo in Rekordzeit und ohne Möglichkeit zur Verteidigung abgesetzt wurde.