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Botschaft von Ecuador zeigt Fotos von Folgen der Erdölförderung

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Ecuadors Botschafter Jurado bei der Vernissage in Berlin
Ecuadors Botschafter Jurado bei der Vernissage in Berlin

Berlin. Ecuadors Botschafter in Deutschland, Jorge Jurado, hat bei einer Veranstaltung in Berlin das Engagement seiner Regierung gegen den US-Erdölmulti Chevron verteidigt. Die Staatsführung von Präsident Rafael Correa befinde sich in einem "ungleichen Kampf" gegenüber der zweitgrößten Erdölfirma der USA, so Jurado im Rahmen einer Fotoausstellung über die Folgen der Erdölförderung.

Chevron soll knapp neun Milliarden US-Dollar bezahlen, weil das Vorgängerunternehmen Texaco nach Darstellung ecuadorianischer Kläger massive Schäden für Mensch und Umwelt hinterlassen hat.  Texaco hatte in Ecuador zwischen 1964 und 1992 Erdöl gefördert und wurde 2001 von Chevron übernommen. Zu diesem Zeitpunkt liefen bereits Klagen von Anwohnern der ehemaligen Fördergebiete. Insgesamt habe Texaco 71 Millionen Liter Erdölrückstände und 64 Millionen Liter Rohöl hinterlassen. Dieses giftige Erbe belaste rund zwei Millionen Hektar, vor allem im ecuadorianischen Teil des Amazonas.

Die nun in den Räumen der Botschaft eröffnete Fotoausstellung verdeutliche die Konsequenz der Politik Texacos, "die auf Profitmaximierung beruhte", heißt es in einer Presseerklärung. Texaco habe vorsätzlich auf umweltfreundliche Technologien verzichtet, so der darin formulierte Vorwurf.

Botschafter Jurado wies bei der Vernissage darauf hin, dass die Regierung Ecuadors das verschmutzte Trinkwasser in den betroffenen Gebieten bereits säubert. Dies geschehe unabhängig von der Umsetzung eines Urteils des Obersten Gerichtshofs von Ecuador, der die Milliardenstrafe gegen Chevron unlängst bestätigte hat.