Asunción. Mehrere soziale Organisationen in Paraguay haben am 3. September einen Einheitskongress von Gewerkschaften, Bauern und indigenen Bevölkerungsgruppen "Für die soziale Gerechtigkeit in Paraguay" durchgeführt. Auf der eintägigen Zusammenkunft ging es unter anderem um die Unabhängigkeit der Gewerkschaften sowie um die Kritik an der Privatisierung öffentlicher Einrichtungen durch die neu gewählte Regierung in Paraguay, so die die Gewerkschaft Central Unitaria de Trabajadores Auténtica (CUTA). An der Veranstaltung nahmen laut CUTA über 1.000 Vertreter von 13 verschiedenen Gewerkschaften aus Brasilien, Uruguay, Chile, Argentinien, Bolivien und Venezuela teil.
Gemeinsam wurde ein Papier erarbeitet, das dem paraguayischen Kongress übergeben werden soll. Darin geht es unter anderem um die Konkretisierung verschiedener Vorstellungen eines neuen Staatsmodells. Weitere Punkte waren die Armutsbekämpfung, eine umfassende Landreform und eine neue Steuerpolitik. Diesen Forderungen verliehen die Gewerkschaften und sozialen Organisationen am Mittwoch mit einer Demonstration in der Hauptstadt Asunción und einer Kundgebung vor dem Kongress Nachdruck.
Die Mobilisierungen zeigten umgehend Wirkung. Nach der Kundgebung vor dem Kongressgebäude lud der paraguayische Präsident Horacio Cartes Vertreter der Gewerkschaften sowie der Bauern- und Indigenenverbände in seine Residenz zum Gespräch ein. Dabei wurde Cartes auch das auf dem Einheitskongress erarbeitete Papier vorgelegt. Zudem wurde vereinbart, einen runden Tisch zwischen Regierung und Zivilgesellschaft einzurichten.
“Wir glauben, dass wir hiermit einen guten Ausgangspunkt erreicht haben. Es sind wir, die Arbeiter, und nicht die Regierung, die diese Initiative durch den Einheitskongress und die massiven Moblisierungen durchgesetzt haben", sagte nach dem Treffen der Vorsitzende der CUTA, Juan Torales.