UN-Vertreter klagt Gewalt gegen Journalisten in Honduras an

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Mindestens 24 Journalisten wurden seit dem Putsch 2009 ermordet
Mindestens 24 Journalisten wurden seit dem Putsch 2009 ermordet

Tegucigalpa. Der UN-Sonderberichterstatter für das Recht auf Meinungsfreiheit und freie Meinungsäußerung, Frank La Rue, hat das Ausmaß an Gewalt gegen Journalisten in Honduras als "unmenschlich und völlig inakzeptabel" bezeichnet. Auf einer Pressekonferenz am 14. August zum Abschluss einer offiziellen UNO-Untersuchung unter seiner Leitung äußerte sich La Rue besorgt über die Einschränkungen von Meinungsfreiheit und Menschenrechten.

Die Situation der Presse in Honduras entspreche mehr einem "Land im Kriegszustand als einem demokratischen Staat", sagte der Beauftragte der Vereinten Nationen. Eine der wesentlichen Ursachen für die Situation sei die fehlende Untersuchung und Verfolgung von Gewalttaten durch die staatlichen Stellen. Seit dem Putsch gegen den letzten demokratisch gewählten Präsidenten, Manuel Zelaya, im Juni 2009 wurden in Honduras mindestens 24 Journalisten ermordet. Bisher ist aber nur in einem Fall ein Verdächtiger festgenommen worden.

Die Straflosigkeit auch bei schwersten Delikten habe seit dem Putsch zu einem generellen Anstieg von Korruption, organisiertem Verbrechen und Gewalt in der Gesellschaft geführt, wobei Journalisten und Vertreter sozialer Bewegungen in besonderem Maße von Verfolgung und Gewalt betroffen seien, berichtete der Experte.

La Rue hatte während seiner einwöchigen UN-Mission die Städte Tegucigalpa und San Pedro Sula besucht und war sowohl mit Repräsentanten staatlicher Institutionen als auch mit Vertretern sozialer Bewegungen, Journalisten und Menschenrechtsorganisationen zusammengetroffen.

Den Abschlussbericht über seine Untersuchungen zur Situation der Presse und der Medien in Honduras wird der Sonderberichterstatter im Juni 2013 dem UN-Menschenrechtsrat vorlegen.