Kolumbiens Präsident Santos trifft sich mit Indigenen in Cauca

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Kolumbiens Präsident Santos am Mittwoch in Cauca
Kolumbiens Präsident Santos am Mittwoch in Cauca

Cauca. Der kolumbianische Präsident Juan Manuel Santos hat sich vergangenen Mittwoch in der Krisenregion Cauca mit Vertretern der indigenen Gemeinden getroffen. Diese fordern seit Anfang Juli mit massiven Protestaktionen die sofortige Demilitarisierung ihrer Territorien. Mehr als 12. 000 Indigene hatten sich seit Sonntag in der "Friedenszone Resguardo de Maria" versammelt und direkte Gespräche mit dem Präsidenten gefordert.

Santos hatte sich nach anfänglicher Weigerung zu einem Treffen mit Vertretern der indigenen Räte bereit erklärt, um deren Forderungen anzuhören. Diese seien vor allem struktureller Natur, so der Vorsitzende der indigenen Räte von Nord-Cauca (ACIN), Feliciano Valencia. Die Gemeinden forderten die Selbstregierung und Autonomie in ihrem Territorium sowie ein neues, von ihnen selbst entwickeltes alternatives Wirtschaftsmodell. Was die humanitäre Lage betreffe, so sollten Fragen bezüglich der Unterstützung für die Opfer während der Sitzung angesprochen werden. Auch ein Ende der Straflosigkeit und eine mögliche Überwindung des bewaffneten Konflikts sollen geklärt werden.

Die Gemeinden des Cauca wünschten Frieden, so Valencia. Der Dialog sei der einzige Weg, diesen Frieden zu erreichen.

Die Forderung der Indigenen nach einem Abzug der Streitkräfte wies Santos zurück und rief die Bevölkerung von Nord-Cauca dazu auf, die "staatlichen Ordnungskräfte zu unterstützen". Dies sei ihre "Bürgerpflicht". Seit Ende Juli war die Militärpräsenz in der Region auf Befehl des Präsidenten um 28. 000 Soldaten erhöht worden, die mit schweren Waffen, Panzerfahrzeugen und Black-Hawk-Hubschraubern ausgerüstet sind.

Zum Abschluss des Treffens berief Santos verschiedene Arbeitsgruppen aus Vertretern der indigenen Räte und der Regierung ein, die sich mit Themen wie Gesundheit, Bildung und Sozialprogrammen zur Armutsbekämpfung befassen sollen. Cauca gilt als eine der ärmsten Regionen Kolumbiens.

Die Internationale Liga für Menschenrechte (FIDH) und die Weltorganisation gegen Folter (OMCT) hatten vergangenen Dienstag in Paris die Gewalt in Cauca verurteilt. Sie drängten die kolumbianische Regierung zu Fortschritten im Dialog.