Ecuador / Politik

Ecuador ruft im Fall Assange Regionalorganisationen an

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Ecuadors Außenminister Ricardo Patiño
Ecuadors Außenminister Ricardo Patiño

Quito. Ecuadors Außenminister Ricardo Patiño hat für dieses Wochenende mehrere Dringlichkeitstreffen regionaler Gremien in Quito angekündigt. Ecuador habe sich angesichts der Drohung Großbritanniens, in die Botschaft des Landes einzudringen, an die Staatenbündnisse Unasur und ALBA sowie an die Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) gewandt.

Die Generalsekretäre und Präsidenten der drei Organisationen hätten den Antrag seiner Regierung entgegengenommen, so Patiño. Die Treffen von Unasur und ALBA sind bereits für kommenden Samstag und Sonntag in Quito geplant.

Im Fall der OAS habe Generalsekretär José Miguel Insulza zugesagt, in den kommenden Tagen eine außerordentliche Sitzung zur Prüfung des Antrags einzuberufen. Er erwarte, dass die OAS in diesem Fall die entsprechende Antwort geben könne, sagte Patiño auf einer Pressekonferenz mit den in Quito akkreditierten Medien nach der Gewährung des Asyls für Julian Assange. Wie inzwischen bekannt wurde, haben alle Länder der OAS mit Ausnahme der USA und Kanadas dem Vorschlag Ecuadors zu einer Dringlichkeitssitzung zugestimmt. Eine Entscheidung wird im Laufe des heutigen Tages erwartet.

Ecuador will erreichen, dass diese internationalen Organisationen zu der Erklärung Großbritanniens Stellung nehmen, derzufolge dieses Land angeblich ermächtigt sei, den Gründer von Wikileaks innerhalb der diplomatischen Vertretung zu verhaften.

Unterdessen haben die Regierungen des ALBA-Bündnisses ihre Solidarität mit Ecuador erklärt. Falls die Drohungen gegenüber Ecuador umgesetzt würden, hätte dies schwerwiegende Folgen für die Beziehungen der ALBA-Länder zu Großbrittanien, heißt es in der Erklärung, die gestern in Caracas veröffentlicht wurde.