Bolivien / Politik

TIPNIS-Marsch in Bolivien erreicht La Paz

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TIPNIS-Marsch erreicht La Paz
TIPNIS-Marsch erreicht La Paz

La Paz. Der zweite Protestmarsch gegen den Bau einer Nationalstraße durch das Indigene Territorium Isiboro Secure (TIPNIS) in Bolivien ist am Mittwoch in La Paz angekommen. Allerdings wurden die Indigenen von der Polizei mit Pfefferspray daran gehindert, zum Plaza Murillo am Präsidentenpalast zu gelangen. Noch Anfang der Woche hatte die Polizei in La Paz selbst gestreikt und die Marschierer hatten bis zum Ende des Streiks mit ihrer Ankunft gewartet.

Nach Angaben von Beobachtern wurden die Protestierenden nach ihrem Marsch über 600 Kilometer von tausenden Menschen empfangen, allerdings sollen es weniger als vergangenes Jahr gewesen sein. Damals hatte ein Protestmarsch der Tiefland-Indigenen für großes Aufsehen gesorgt, insbesondere weil er auf dem Weg von der Polizei gewaltsam aufgelöst worden war. Nach ihrer Ankunft erklärten die Marschierer, dass sie in La Paz bleiben würden, bis sie die Garantie bekämen, dass die geplante Straße nicht gebaut würde.

Während die Regierung nur mit den Bewohnern des Parks verhandeln will, fordern die Marschierer die Teilnahme sowohl des Anführers des TIPNIS Subcentral, Fernando Vargas, als auch von Adolfo Chávez, dem suspendierten Anführer des Verbands der Tiefland-Indigenen CIDOB.

Das Thema der Straße durch den TIPNIS-Park hält seit fast einem Jahr das Andenland in Atem. Nachdem die bolivianische Regierung nach Ankunft der Marschierer im Oktober 2011 den Park für unberührbar erklärt hat, marschierten zum Jahreswechsel die Befürworter der Straße zum Regierungssitz nach La Paz. Bereits bei der Ankunft des aktuellen Marsches zeigte sich wiederum die Brisanz des Themas. Parallel zur Ankunft veranstalteten Unterstützer der Politik der Regierung von Evo Morales einen Marsch für den Präsidenten, denn nicht nur die Polizisten, auch die TIPNIS-Marschier standen zu Beginn der Woche unter Putsch-Verdacht.