Chile / Menschenrechte

Menschenrechtssituation für Mapuche verschlechtert sich

Temuco, Chile. Im Süden Chiles nehmen die Menschenrechtsverletzungen am indigenen Mapuche-Volk bedenklich zu. Die Arbeitsgruppe für Kollektivrechte der Mapuche hat erklärt, dass unter anderem in den Gebieten der Gemeinden Temucuicui, Chequenco, Lleu Lleu und Makewe-Trapilwe die Repression und die Militarisierung erheblich angestiegen sind.

Die Gemeinden wehren sich gegen Forst-, Flughafen- und Minenprojekte, die ihre Umwelt zerstören und ihren Lebensraum radikal verändern würden. Die Polizei reagiert auf die Proteste mit unverhältnismäßiger Polizeigewalt. Die Mapuche-Gemeinden werden gewaltsam durchsucht, Kinder und alte Menschen werden schutzlos den Übergriffen mit Tränengas ausgesetzt. Indigene Oberhäupter sind im Visier der Polizei, werden verfolgt und mit dem Tod bedroht.

Die Mapuche stehen diesen Überfällen weitgehend hilflos gegenüber. Polizisten, die in den vergangenen Jahren Mapuche erschossen haben, werden vom chilenischen Staat geschützt und werden nicht für ihre Taten verurteilt.

Die Arbeitsgruppe für die Kollektivrechte der Mapuche stützt sich bei ihren Forderungen auf die verabschiedeten Konventionen und Deklarationen über die Menschenrechte. Sie fordern vom chilenischen Staat beispielsweise Frieden für ihre Gemeinden, Reparation und Kompensierung für die bereits entstandenen ökologischen und sozialen Beeinträchtigungen sowie Prozesse gegen Polizisten, die Straftaten begehen.