Belarus und Venezuela fördern gemeinsam Erdöl

Caracas. Während der Reise des Vorsitzenden der Gemeinsamen Belarussisch-Venezolanischen Kommission, Wiktor Schejman, einigten sich das osteuropäische und das südamerikanische Land darauf, dass JV Petrolera BeloVenesolana fünf Ölblocks in Ost- und West-Venezuela ausbeuten darf, unter anderem in der Nähe des Maracaibo-Sees. So bekommt Belarus den Zuschlag für zwei Gasfelder im venezolanischen Bundesstaat Zulia (Lama Lago und Lama 1).

Darüber hinaus einigten sich die beiden Verhandlungspartner, Fahrzeuge zur Erfassung von seismischen Daten für den venezolanischen Ölförderkonzern PdVSA herzustellen. Das Joint Venture Bielovenezolana Sismica (Belorusneft 40%, PdVSA 60%) stellt eine Besonderheit in Lateinamerika dar: Die seismographische Firma ist das einzige staatliche Unternehmen seiner Art in der Region. So wird die Abhängigkeit Venezuelas von privaten Unternehmen dieser Sparte vermindert. Außerdem einigte man sich darauf, dass die Volksrepublik China ebenso an der Kooperation beteiligt wird.

Die Kooperation schlägt ein neues Kapitel in den venezolanisch-belarussischen Beziehungen auf. In der Zeit von Hugo Chavez' Amtsantritt im Jahr 1999 bis heute stieg das Handelsvolumen von nichts auf zwei Milliarden US-Dollar. Der belarussische Export nach Lateinamerika bedeutete 2000 noch ein Prozent des Außenhandels und 2009 schon drei Prozent.