Das provisorische Streikkomitee zur Situation der Unordnung und Spekulation bei der Verteilung in Caquetá, Kolumbien

Ein Streikkomitee des Departamento Caquetá in Süden Kolumbiens hat Stellung genommen zur verbreiteten Argumentation der Regierung, dass der Streik und die Blockaden eine Versorgung der Bevölkerung verhindern

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Das provisorische Streikkomitee Caquetá äußert sich zur Versorgungslage
Das provisorische Streikkomitee Caquetá äußert sich zur Versorgungslage

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Streiken um voranzuschreiten, es lebe der nationale Streik!
Regiert!

Am vergangenen Sonntag, den 23. Mai, entschieden Delegationen von Bauern und Indigenen im Departamento Huila, die Karawane für die Souveränität und Ernährungssicherheit in Caquetá passieren zu lassen. Dies ist eine Geste des politischen Willens und ein Aufruf zu friedlichen Verhandlungen.

Während der 24-stündigen Öffnung der Straße passierten 6.160 Tonnen an Produkten. Nach Caquetá gingen davon um die 1.714 Tonnen, darunter 606 Tonnen Reis und 603 Tonnen Gemüse und Früchte, sowie 360 Tonnen landwirtschaftlicher Bedarfsgüter. Außerdem passierten 120.000 Gallonen Benzin und 85.000 Gallonen Diesel.

Das Chaos bei der Verteilung von Benzin im Departamento, insbesondere in der Stadt Florencia, zeigt die Unfähigkeit der lokalen Autoritäten, das Management und die Herausforderungen des Regierens zu meistern. Sie verdeutlichen die Krise der Ernährungssicherheit, vor der das Departamento steht. Es zeigt die Kontrolle, welche Spekulanten und Hamsterer über die lokale Wirtschaft innehaben, die sich angesichts der Situation der Krise bemühen, das größte Stück vom Kuchen zu bekommen, um später die Bedürftigkeit der Gemeinschaft zu verhandeln.

Es ist unmöglich, dass sich innerhalb von nur vier Tagen ein Mangel an Benzin in Caquetá zeigt, wenn die Bedarfsprognose von mehr als 10 Tagen ausging. Es ist nicht in Ordnung, dass die Supermärkte und Händler die Preise für Lebensmittel anheben und mit Mangel argumentieren, wenn sie ihre Lager voll haben.

Vor dem Hintergrund dieser Tatsachen herrscht absolute Stille seitens der lokalen Autoritäten. Regieren bedeutet die Fähigkeit zur Leitung, Kontrolle auszuüben, Sanktionieren und die Fähigkeit Aktionen zu koordinieren, welche der aktuellen Lage entsprechen, aber auch die Ursachen der Krise in der Region zu lösen, die sich heute umso deutlicher zeigen.

Caquetá braucht ein öffentliches Transportsystem, welches Alternativen der Mobilität schafft und es ermöglicht, verschiedene landwirtschaftliche Erzeugnisse zu vertreiben. Wir müssen mehr als nur Fleisch und Milch produzieren. Es ist wichtig, eine Lösung für die hohe Zahl informeller Arbeit zu finden, von der die Wirtschaft Tausender Familien täglich abhängig ist. Die Preisspekulation muss mit effektiven und beispielhaften Maßnahmen unter Kontrolle gebracht werden.

Die Handhabung dieser Krise kann es nicht bei Anfragen und Treffen mit denen, die den Streik organisieren, belassen. Es ist nicht unsere Verantwortung, die soziale Krise der Arbeiter und des Transports zu lösen, noch die der Bürgerschaft, die seit langer Zeit unter verletzlichen Bedingungen leben, die der Grund dafür sind, warum wir uns in Caquetá heute im Streik befinden.

Provisorisches Streikkomitee Caquetá, 28. Mai 2021