USA / Menschenrechte

Solidarität mit Mumia Abu-Jamal

Das Nachrichtenportal amerika21 schließt sich der Kampagne für den inhaftierten afroamerikanischen Journalisten Mumia Abu-Jamal an und ruft zu seiner Unterstützung auf

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Mumia Abu-Jamal im Jahr 2011, nach der Verlegung aus dem Todestrakt
Mumia Abu-Jamal im Jahr 2011, nach der Verlegung aus dem Todestrakt

Das Leben des seit 34 Jahren in den USA inhaftierten afroamerikanischen Journalisten Mumia Abu-Jamal ist in Gefahr. Trotz schwerer Krankheit wird ihm von der Gefängnisverwaltung und der Regierung des Bundesstaates Pennsylvania eine adäquate ärztliche Versorgung verweigert. Sein Gesundheitszustand hatte sich Ende März derart verschlechtert, dass er in lebensbedrohlichem Zustand in einem externen Krankenhaus intensivmedizinisch versorgt werden musste. Zunächst wurden weder seine Anwälte noch die Angehörigen informiert. Erst nach internationalen Protesten wurden sie zu Abu-Jamal vorgelassen. Das Leben unseres Kollegen konnte in dem Krankenhaus zwar gerettet werden. Weil es der Klinik angeblich aber an Fachpersonal zur Diabetes-Behandlung fehlte, wurde er bereits am 3. April zurück ins Gefängnis verlegt.

Es geht nun darum, zu erreichen, dass Abu-Jamal sofort von Fachärzten seines Vertrauens außerhalb des Gefängnisses behandelt werden kann. Seine Angehörigen und Unterstützer haben zu diesem Zweck eine Kampagne gestartet, die auch die Forderung nach Freilassung einschließt. Dazu gehört eine Online-Petition an den Leiter der Gefängnisbehörde, John Wetzel, sowie Gouverneur Tom Wolf, an der wir von amerika21 uns beteiligen.

Wir rufen unsere Leserinnen und Leser auf, die Kampagne ebenfalls zu unterstützen. Die verschiedenen Initiativen und Möglichkeiten zur Beteiligung finden Sie hier.

Mumia Abu-Jamal gehörte der afroamerikanischen Widerstandsbewegung Black Panther Party an und war vor seiner Verhaftung als Radioreporter tätig. In einem international als unfair gebrandmarkten Prozess wegen Polizistenmordes wurde er im Jahr 1982 zum Tode verurteilt. Die weltweite Solidaritätsbewegung konnte mehrere geplante Hinrichtungstermine stoppen und im Jahr 2011 erreichen, dass das Todesurteil aufgehoben wurde. Der neue Prozess, den Abu-Jamal immer gefordert hat, um seine Unschuld zu beweisen, wurde jedoch verweigert. Die Todesstrafe wurde in "lebenslänglich ohne Bewährung" umgewandelt. Jetzt fürchten seine Familie und Unterstützer eine "schleichende Hinrichtung" durch fehlende medizinische Versorgung.

Abu-Jamal, der auch in der Haft weiter als Autor und Journalist tätig ist, hat mehrere Bücher veröffentlicht und beteiligt sich per Telefon im "Prison Radio" mit (so weit möglich) wöchentlichen Essays. Sein aktueller Beitrag zu den Todesschüssen auf einen unbewaffneten Afroamerikaner durch einen Polizisten in South Carolina ist hier zu finden.