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Mexiko: Regierungschefin Sheinbaum empfängt offiziell neue Botschafterin Palästinas

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Übergabe des Akkreditierungsschreibens von Botschafterin Nadya Rasheed an Präsidentin Claudia Sheinbaum
Übergabe des Akkreditierungsschreibens von Botschafterin Nadya Rasheed an Präsidentin Claudia Sheinbaum

Mexiko-Stadt. Die Präsidentin von Mexiko, Claudia Sheinbaum, hat in einer offiziellen Zeremonie das Akkreditierungsschreiben der Botschafterin des Staates Palästina, Nadya Rasheed, entgegengenommen. Dies gilt als Zeichen für die verstärkten diplomatischen Beziehungen zwischen beiden Ländern.

Während einer offiziellen Veranstaltung erklärte die neu akkreditierte Botschafterin Rasheed im Namen ihrer Regierung ihre tiefe Dankbarkeit und hob die Haltung Mexikos zum Krieg Israels in Gaza hervor.

Als Präsidentin Mexikos mit jüdischem Familienhintergrund hat Sheinbaum stets eine Zweistaatenlösung unterstützt und die Anerkennung eines unabhängigen palästinensischen Staates gefordert. Am 5. Februar dieses Jahres hatte die Staatschefin erklärt, dass Mexiko den palästinensischen Staat anerkenne und damit die schon bestehende formelle Anerkennung bekräftigt.

Im vergangenen Oktober hatte Sheinbaum schon mitgeteilt: "Wir verurteilen die Aggression gegen das palästinensische Volk und sind der festen Überzeugung, dass Palästina ebenso wie Israel in seiner vollen Souveränität anerkannt werden muss." Dies sei immer die Haltung Mexikos gewesen, sie bleibe unverändert, so Sheinbaum.

Mexiko stimmte 2012 dafür, Palästina mit Beobachterstatus bei den Vereinten Nationen aufzunehmen, bevor es das Land offiziell anerkannte. Danach wurden schnell diplomatische Beziehungen aufgenommen. Im Februar 2013 überreichte Munjed Saleh als erster Botschafter Palästinas offiziell sein Beglaubigungsschreiben an den Präsidenten Mexikos.

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Im April 2024 bekräftigte Mexiko seine Unterstützung für die Aufnahme Palästinas als Vollmitglied in die Vereinten Nationen.

Mexiko schloss sich zudem im Mai 2024 im Völkermordverfahren gegen Israel vor dem Internationalen Gerichtshof (IGH) der Klage Südafrikas an. Andere lateinamerikanische Länder wie Nicaragua, Brasilien, Kuba und Venezuela hatten ebenfalls ihre Unterstützung der IGH-Klage erklärt.

Die Entgegennahme des palästinensischen Beglaubigungsschreibens durch Sheinbaum fällt mit der erneuten Militäroffensive Israels in Gaza zusammen, die laut Medienberichten in nur drei Tagen zum Tod von mindestens 600 Palästinensern führte, darunter viele Kinder.

Die Regierung Mexikos drückte ihre "große Bestürzung" über die Verletzung des Waffenstillstandsabkommens und die Wiederaufnahme der Feindseligkeiten in Gaza aus. In einer Erklärung des Außenministeriums hieß es: "Mexiko verurteilt den Verlust unschuldiger ziviler Leben und fordert dringend die Einhaltung des humanitären Völkerrechts, einen Waffenstillstand, der die Einfuhr humanitärer Hilfe nach Gaza ermöglicht, die Freilassung der verbleibenden Geiseln und die Wiederaufnahme der Verhandlungen für einen dauerhaften Frieden in der Region."

Rasheed verfügt über diplomatische Erfahrung in Lateinamerika. Sie war zuvor palästinensische Botschafterin in Uruguay, aber in den letzten Monaten schon in Mexiko aktiv. Ihre Ernennung zur Botschafterin in diesem Land sei ein Zeichen für das Interesse Palästinas, die Beziehungen in der Region zu festigen und die Unterstützung für Palästina auf internationaler Ebene auszubauen.