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"Wale oder Gas": Umweltschutz in Mexiko gegen Gaspipeline

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"Wale oder Gas", das Motto der Demonstration in Mexiko gegen das Erdgasprojekt
"Wale oder Gas", das Motto der Demonstration in Mexiko gegen das Erdgasprojekt

Mexiko-Stadt. Klima- und Umweltgruppen haben in Mexiko gegen das geplante Gaspipeline-Projekt im Golf von Kalifornien protestiert. Unter dem Motto "Wale oder Gas" forderte ein Bündnis von 35 Nichtregierungsorganisationen, darunter Greenpeace und der World Wildlife Fund (WWF), die mexikanische Präsidentin Claudia Sheinbaum auf, das Saguaro-Projekt für flüssiges Erdgas zu stoppen. Das Projekt gefährde das empfindliche Ökosystem und bedrohe die große Artenvielfalt im Golf.

Mit einem aufgeblasenen Riesen-Wal und in bunten Tierkostümen zogen die Demonstrierenden am vergangenen Donnerstagnachmittag vom Palacio de Bellas Artes, dem größten Veranstaltungsort in Mexiko-Stadt, zum zentralen Hauptplatz. Parallel dazu sammelte das Bündnis Unterschriften für eine Petition, in der die Regierung zum Engagement für mehr Klimaschutz aufgefordert wird. 

Die Initiator:innen hoffen auf eine Absage des Projekts. In ihrer Rede vor dem Regierungspalast verwiesen sie auf den wissenschaftlichen Hintergrund Sheinbaums: "Heute haben wir eine Klimawissenschaftlerin als Präsidentin Mexikos – etwas, das viele Länder gerne hätten, angesichts der Dringlichkeit, kohärent zu handeln und dem Klimawandel zu begegnen." Die Petition konnte bereits über 215.000 Unterschriften sammeln und wurde am Donnerstagabend der Regierung übergeben.

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Pablo Montaño, Mitglied des Bündnispartners Conexiones Climáticas, erklärte, dass es sich beim Saguaro-Projekt um eine Gaspipeline handle, die Texas mit dem Golf von Kalifornien im Pazifischen Ozean verbinden soll, um mittels Fracking Erdgas zu gewinnen. Darüber hinaus solle Gas mit Frachtschiffen nach Asien exportieren werden. Die Arbeiten will die US-Firma "México Pacific" durchführen.

Die Folgen des Projekts sind laut dem Bündnis verheerend. Greenpeace warnt, dass das fragile Ökosystem des Golfs erheblich geschädigt und die dort heimischen Tiere gefährdet würden. Besonders bedrohlich seien für Wale, die im auch als "Aquarium der Welt" bekannten Golf von Kalifornien leben, die Kollisionen mit Schiffen. Greenpeace und die Umweltschützerin Claudia Campero wiesen zudem auf die Umweltverschmutzung und die Treibhausgasemissionen des Projekts hin, die Auswirkungen auf das ökologische Gleichgewicht in der Region haben könnten.

Bisher gibt es seitens der Regierung noch keine Stellungnahme dazu.